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Foto: VBG/Adobe Stock/Gejsi

Neue GEDOKU-Features: So hilft Ihnen KI beim Arbeitsschutz

KI und GEDOKU? Matcht perfekt. Digital-Experte Christian Richter erklärt, wie die Gefährdungsbeurteilung mit der VBG-Software jetzt noch besser funktioniert.

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Herr Richter, GEDOKU erleichtert Mitgliedsunternehmen die Gefährdungsbeurteilung. Voraussichtlich ab Herbst 2025 wird das Tool über neue, KI-gestützte Funktionen verfügen. Warum?
Gerade im Bereich Arbeit und Gesundheit bietet der Einsatz künstlicher Intelligenz große Potenziale, die jeweiligen Arbeitsbedingungen zu verbessern, beispielsweise durch datenbasierte Analysen. Auch bei der VBG sind wir zukunftsorientiert: Wir testen und nutzen seit Jahren KI, etwa bei Themen wie der Beitragsbearbeitung. Jetzt erproben wir auch die Möglichkeiten für die Gefährdungsbeurteilung: Wir überprüfen in verschiedenen Anwendungsszenarien, wie wir KI sinnvoll für unsere Mitgliedsunternehmen nutzen können, um diese Entwicklung voranzutreiben und den Anschluss an die technologischen Möglichkeiten zu behalten. Die neuen GEDOKU-Features sind der erste Schritt, um Gefährdungsbeurteilungen mit KI noch einfacher und effizienter zu meistern.

Treibt die Weiterentwicklung von GEDOKU mit KI voran: Christian Richter, Präventionsfeldkoordinator Digitalisierte Arbeitswelten bei der VBG. Foto: VBG/Marcelo Hernandez

Welche Features sind das?
Neu ist eine intelligente Suche: Diese bietet Ihnen jetzt Textbausteine aus den bestehenden GEDOKU-Katalogen von ähnlichen oder vergleichbaren Gefährdungen oder Maßnahmen an. Das bedeutet: Die Eins-zu-eins-Suche nach einem Schlagwort, wie es sie bisher gab, wird durch das KI-gestützte Auffinden ähnlicher Begriffe erweitert und liefert deutlich bessere Ergebnisse. Geben Sie zum Beispiel „Büro“ ein, so bekommen Sie zusätzlich weitere Suchergebnisse wie „Bildschirmarbeit“ oder „Beleuchtung“ angezeigt, die mit dem Büroarbeitsplatz in Verbindung stehen.

Was ist GEDOKU?


Mit der kostenfreien Software GEDOKU unterstützt die VBG Unternehmen bei der strukturierten Planung, Durchführung und Dokumentation einer rechtssicheren Gefährdungsbeurteilung. GEDOKU bildet Gegebenheiten im Betrieb mit Hinblick auf mögliche Gefährdungen ab und schlägt Firmen passende Schutzmaßnahmen vor, die individuell ergänzt oder angepasst werden können.

Und das geht so: Als Unternehmerin oder Unternehmer entscheiden Sie sich für die passenden Kataloge mit den entsprechend vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen. Es gibt branchenübergreifende Basiskataloge sowie Themen- und Branchenkataloge, mit denen Sie einzelne Themen oder branchenspezifische Aspekte in Ihre Gefährdungsbeurteilung integrieren können. Außerdem stehen vorkonfektionierte Musterunternehmen zur Verfügung: Dort werden Gefährdungen zugeordnet, die in der jeweiligen Branche üblicherweise vorkommen.

Mehr über GEDOKU erfahren Sie hier.

Die intelligente Suche lernt, je mehr Anwenderinnen und Anwender sie nutzen, desto schlauer kann sie werden – und desto einfacher wird die Gefährdungsbeurteilung
Genau – immer vorausgesetzt, die Anwenderinnen und Anwender stimmen der Verwendung der Daten zu. Hier waren die Beta-Testung im Frühjahr und das Feedback der Teilnehmenden bereits hilfreich. Das trägt dazu bei, dass die frei verfügbare Version, die im Herbst an den Start gehen soll, bestmöglich bei der Gefährdungsbeurteilung unterstützt. Auch nach der Einführung der KI-Version entwickeln wir das System natürlich immer weiter.

Welches KI-Tool wird außerdem eingeführt?
Das zweite KI-Feature hilft Ihnen als Unternehmerin oder Unternehmer, Ihre Gefährdungsbeurteilung auszuformulieren oder passende Textvorschläge für Gefährdungen und Maßnahmen zu generieren: Das Large Language Modell (LLM) ChatGPT erzeugt innerhalb von GEDOKU passende Texte, die in erster Linie auf den Katalogen, auf weiten Teilen des DGUV-Regelwerks und dem entsprechenden staatlichen Recht basieren. So sitzen Sie als Erstellerin oder Ersteller einer Gefährdungsbeurteilung nicht mehr vor einem weißen Blatt, sondern erhalten fundierte Textbausteine, mit denen Sie – so zeigen unsere bisherigen Erfahrungen – sehr gut arbeiten können. Zu diesen generierten Texten bekommen Sie die Quellenangaben. Denn anders als die VBG-erstellten Katalogtexte in GEDOKU müssen Sie die KI-generierten Vorschläge auf Qualität und Richtigkeit prüfen. Denn künstliche Intelligenz kann zu inhaltlichen Abweichungen führen.

Greift die KI-erweiterte GEDOKU-Version automatisch auf die neuen Features zu?
Nein. Nur, wenn Sie die Buttons für den KI-Einsatz anklicken. Sie können auch weiterhin die Download-Version von GEDOKU nutzen, die Sie auf Ihrem lokalen Rechner gespeichert haben. Wenn Sie die KI-Features nutzen möchten, müssen Sie sich erst anmelden, um auf die Cloud zugreifen zu können, in der die KI zur Verfügung steht. So gewährleisten wir, dass niemand Unbefugtes Zugriff auf das LLM hat. Die KI-Features wurden in der Beta-Phase von Anwenderinnen und Anwender getestet. So konnten wir wertvolle Erfahrungen sammeln, wie dieses zusätzliche Angebot angenommen wird und welche Verbesserungsvorschläge es gibt. Denn am Ende sollen ja unsere Mitgliedsunternehmen vom KI-Einsatz profitieren, den wir in Zukunft weiterentwickeln wollen.

Testphase abgeschlossen: Vielen Dank an alle Teilnehmenden!

Von Anfang März bis Ende Mai 2025 konnte GEDOKU mit den neuen KI-Funktionen in Beta-Tests ausprobiert werden. Sie waren dabei? Dann geht ein großes Dankeschön an Sie: Mit Ihrer Teilnahme an der Testphase und Ihrem Feedback haben Sie uns geholfen, die intelligente Suche und Textgenerierung noch besser zu machen. Wir freuen uns über die große Resonanz!

Drei Personen können sich zudem über Post freuen: Unter allen Anwenderinnen und Anwendern, die die KI-Version von GEDOKU getestet haben, haben wir ein Apple iPad Air Wi-Fi (2024) und zwei E-Reader Tolino Shine-Color verlost. Viel Vergnügen damit!

Certo stellt die KI-Features im Video vor:

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