Tschüss Stress, hallo Achtsamkeit!
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Klima, Krisen, Krieg & KI: Unsere (Arbeits-)Welt verändert sich rasant – und es ist nicht immer einfach, Schritt zu halten. Das kann ganz schön anstrengend sein! Laut Gallup-Bericht „State of the Global Workplace 2024" klagt in Deutschland jede vierte Person darüber, gestresst zu sein. Damit liegen wir im europäischen Vergleich im vorderen Drittel. Außerdem gab nur rund ein Viertel der Befragten (28 Prozent) an, dass es ihnen leicht falle, in der Freizeit von der Arbeit abzuschalten.
In herausfordernden Zeiten kann Achtsamkeit einen echten Unterschied machen. „Denn sie stärkt unsere Resilienz – also unsere Fähigkeit, uns von Rückschlägen zu erholen und uns an Herausforderungen anzupassen“, erklärt Benthe Untiedt von Shitshow, einer Agentur für psychische Gesundheit, die unter anderem Unternehmen dabei unterstützt, psychische Gesundheit auf der Arbeit zu fördern. „Regelmäßige Achtsamkeitsübungen helfen uns dabei, uns mit unseren Bedürfnissen auseinanderzusetzen, ins Hier und Jetzt zu kommen, uns zu spüren – und Gefühle wie Angst oder Hilflosigkeit ziehen zu lassen“, so die Psychologin.
Schließlich geben wir unsere Psyche nicht an der Bürotür ab. Wer zum Beispiel vor Sorge schlecht schläft, wird sich am nächsten Tag nicht konzentrieren können. Und auch andersherum besteht ein Zusammenhang: „Unsere Arbeit wirkt sich darauf aus, wie es uns geht. Der Arbeitsplatz kann ein Schutzraum sein, in dem wir Selbstwirksamkeit spüren und uns von Sorgen ablenken können. Gibt es aber auch dort viel Stress und Druck, belastet das natürlich zusätzlich.“ Damit die Arbeit einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden hat, ist es für Unternehmen wichtig, eine Kultur zu schaffen, in der über mentale Gesundheit gesprochen und diese ernst genommen wird. „Das geht zum Beispiel über Gesundheitstage, die auch die Psyche einschließen, über Vorträge oder, noch besser, über Team- und Führungskräfteworkshops. Viele Unternehmen bieten außerdem niedrigschwellige Hilfsangebote an, wie zum Beispiel die Möglichkeit einer externen psychologischen Beratung per Telefon.“
Auch wir selbst können etwas dafür tun, besser mit Herausforderungen umzugehen. Fünf Ideen zum Ausprobieren finden Sie hier. „Allerdings funktionieren diese vor allem präventiv“, merkt die Psychologin an. „Wer Symptome einer Depression oder Angsterkrankung hat, sollte sich nicht mehr auf eine App oder Ähnliches verlassen – sondern mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen. Und das lieber früher als später.“
Benthe Untiedt ist Diplom-Psychologin und systemische Beraterin. Als Mitgeschäftsführerin von und Beraterin bei der Beratungsagentur Shitshow bietet sie unter anderem Coachings für Unternehmen, Organisationen oder Beschäftigte an.
Alena Schmick
Illustration: Katerina Limpitsonu
Guter Schlaf ist essentiell für die psychische Gesundheit. Deshalb bietet das VBG-Tool „Schlafometer“ einen Selbstcheck mit Tipps rund um das Thema erholsamer Schlaf für (Wechsel-)Schichtarbeitende. Basierend auf der Einschätzung von Schlafverhalten und Chronotyp (also ob Sie zum Beispiel eher Eule oder Lerche sind) hilft es dabei, das Schlafbedürfnis mit dem (Arbeits-)Alltag in Einklang zu bringen. Hier geht’s zum VBG-Schlafometer.
Foto: Gunner + Jahr Deutschland GmbH
Regelmäßige Meditation kann dabei helfen, sich zu entspannen, Stress abzubauen und die Achtsamkeit zu fördern. Für rund 12 Euro pro Monat bietet die App „Ballon“ zahlreiche geführte Meditationen für verschiedene Bedürfnisse: ob für einen achtsamen Umgang mit Gefühlen, gegen Naschattacken oder zur Unterstützung bei der beruflichen Entfaltung. Einen Einstieg in die Achtsamkeitspraxis bietet der Online-Präventionskurs „Stressreduktion durch Achtsamkeit“, dessen Kosten in der Regel von den Krankenkassen übernommen werden. Balloon finden Sie im App-Store.
Foto: Dane Wetton
Yoga stärkt nicht nur den Körper, sondern ist auch eine wahre Wohltat für die Seele. Warum nicht einfach mal zu Hause die Yogamatte ausrollen? Regelmäßige Übungen lassen sich dank Mady Morrison ganz unkompliziert in den Alltag integrieren. Die Berliner Yoga-Lehrerin bietet auf ihrem YouTube-Kanal kostenlose Yoga-Sessions an – auch für Interessierte ohne Vorkenntnisse. Perfekt, um entspannt in den Tag zu starten oder in der Mittagspause richtig abzuschalten und neue Kraft zu tanken. Die Videos von Mady Morrison gibt es bei YouTube.
Foto: Shitshow – Agentur für psychische Gesundheit GmbH
Sich mit sich selbst auseinanderzusetzen ist manchmal gar nicht so einfach! Unterstützung bietet das Workbook für Krisenzeiten (ca. 15 Euro). Praktische Übungen und Reflexionen helfen dabei, Gedanken zu ordnen und Strategien zu entwickeln, um mit Herausforderungen effektiver umzugehen. Übungen wie etwa ein Selbstwirksamkeitsplaner oder eine Selbstfürsorge-Lotterie können dazu direkt im Buch bearbeitet werden. Erste Hilfe, um auch in schwierigen Zeiten resilient zu bleiben. Das Workbook für Krisenzeiten finden Sie im Online-Shop von Shitshow – Agentur für psychische Gesundheit.
Foto: 7Mind GmbH
Wie lässt sich Achtsamkeit wirklich umsetzen, im Beruf, in der Familie oder im ganz persönlichen Alltag? Antworten darauf liefert der Podcast 7mind. Alle zwei Wochen erscheint eine neue Folge: mal mit handfesten Tipps aus Wissenschaft und Psychologie, mal mit spannenden Interviews und mal mit einem Augenzwinkern. Ganz entspannt reinhören lässt es sich zum Beispiel während eines Spaziergangs. Den 7Mind Podcast hören Sie unter anderem auf Spotify oder Podigee.
Schlaf lässt sich nicht erzwingen. Schlaf gelingt am besten in entspanntem Zustand. Wie schafft man es, auch in anstrengenden Zeiten ausreichend und gut zu schlafen?
Im Video zeigt Certo, was hilft:
Das Poster zur „Interessierten Selbstgefährdung“ zeigt sechs Warnsignale dafür, dass im Berufsalltag die Belastungsgrenzen überschritten werden könnten.
Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung kann für ein Arbeitsumfeld sorgen, in dem alle gesund und möglichst stressfrei arbeiten. Hier gibt es alle Infos dazu, wie sich potenzielle psychische Gefährdungen am Arbeitsplatz ermitteln lassen.
Wertvolle Instrumente und Tipps für ein effektives betriebliches Stressmanagement gibt es hier – inklusive Stress-Check-Selbsttest.