Logo Certo
Foto: VBG/Adobe Stock/mi-vector

Sicher unterwegs: 10 Tipps für Geschäftsreisen ins Ausland

Wie Unternehmen Risiken im Vorfeld richtig einschätzen – und was im Ernstfall wichtig ist: Certo wirft einen Blick in das VBG-Fachwissen Reiserisikomanagement.

Veröffentlicht am

Stellen Sie sich vor: Ein plötzlicher Starkregen setzt Norditalien unter Wasser, Straßen überfluten, Flughäfen werden gesperrt. In Südostasien kommt ein Mietwagen auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel von der Straße ab. Oder ein französischer Gewerkschaftsbund ruft zu einem Streik auf, der im ganzen Land für Unruhen sorgt. Und mittendrin? Ihre Mitarbeitenden, die Sie auf Geschäftsreise geschickt haben.

Auslandsreisen bergen weit mehr Risiken als den klassischen Arbeitsunfall – neben Treppenstürzen oder Stolpern gehört dann zum Beispiel auch eine Infektion durch exotische Krankheitserreger dazu. „Bei jeder Geschäftsreise ins Ausland sollten sich Unternehmen auf mögliche Naturkatastrophen, politische Unruhen oder medizinische Notfälle vorbereiten“, sagt Dr. Birger Neubauer, Leiter der VBG-Stabsstelle Arbeitsmedizin und Individualprävention. „Damit die Beschäftigten, die außerhalb des Heimatlandes in Schwierigkeiten geraten, zielgerichtet durch Ihre Firma unterstützt werden können.“


Risiken erkennen, bevor sie entstehen


Bei dieser Vorbereitung unterstützt die VBG unter anderem mit der neuen Broschüre „Reiserisikomanagement für Unternehmen“. Darin erfahren Unternehmerinnen und Unternehmer, wie sie Risiken einschätzen, Zuständigkeiten regeln und im Ernstfall handlungsfähig bleiben, aber vor allem: wie sie ihre Beschäftigten bestmöglich unterstützen. So stellt die VBG das notwendige Know-how bereit, damit die Unternehmen dafür sorgen können, dass ihre Beschäftigten auch im Ausland sicher unterwegs sind.

Um Geschäftsreisen sicher und effektiv zu gestalten, hat die VBG in der neuen Broschüre zehn Tipps zusammengestellt, die Unternehmen dabei helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren:

1. Zielland analysieren

Informieren Sie sich gründlich über das Reiseland: politische Lage, klimatische Bedingungen, gesundheitliche Risiken, Infrastruktur, Kriminalität oder kulturelle Besonderheiten – alles kann Einfluss auf die Sicherheit Ihrer Mitarbeitenden haben.

2. Gefährdungsbeurteilung durchführen

Erstellen Sie für jede Reise eine individuelle Gefährdungsbeurteilung. Binden Sie dabei unbedingt Ihre Sicherheitsfachkraft und die Betriebsärztin oder den Betriebsarzt ein.

3. Externe Expertise einholen

Fehlt es intern an Erfahrung, holen Sie sich frühzeitig externe Unterstützung – besonders bei Reisen in sensible Regionen. Auf Reisesicherheit spezialisierte Dienstleistungsunternehmen helfen mit ihrer Expertise, Risiken zu erkennen und präzise einzuschätzen.

4. Arbeitsmedizinische Vorsorge organisieren

Lassen Sie alle Reisenden frühzeitig betriebsärztlich beraten – etwa zu Impfungen, Prophylaxen oder bestehenden Vorerkrankungen. So reduzieren Sie gesundheitliche Risiken und erfüllen Ihre Fürsorgepflicht.

5. Sicherheitsschulungen anbieten

Sensibilisieren Sie Ihre Beschäftigten für typische Risiken im Zielland – von Verhalten im Straßenverkehr über Notfallmaßnahmen bis hin zu länderspezifischen Do’s & Don’ts.

6. Versicherungsschutz prüfen

Sollte der nötige Versicherungsschutz über die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung (SGB VII) hinausgehen, muss er an die geplante Tätigkeit und das Zielland angepasst werden. Klären Sie: Sind medizinische Notfälle abgedeckt? Gibt es Rückholoptionen? Was passiert bei politischen Unruhen oder Naturkatastrophen?

7. Notfallpläne und Zuständigkeiten festlegen

Definieren Sie im Unternehmen klare Abläufe für den Ernstfall. Gibt es Rückholoptionen? Was passiert bei politischen Unruhen oder Naturkatastrophen? Wer übernimmt wann welche Aufgabe? Wer ist erreichbar – auch am Feiertag oder am Wochenende?

8. Kommunikationswege sicherstellen

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeitenden auch aus dem Ausland jederzeit Kontakt zur Firma aufnehmen können – etwa durch eine zentrale Notrufnummer im Unternehmen („Single Point of Contact“), die rund um die Uhr besetzt ist.

9. Transport und lokale Logistik sicher planen

Der Straßenverkehr, etwa vom Flughafen oder dem Arbeitsort zur Unterkunft, birgt in vielen Ländern das höchste Reiserisiko. Setzen Sie auf verlässliche Transportdienstleister und vermeiden Sie unnötige Eigeninitiative, zum Beispiel durch selbst gesteuerte Mietwagen.

10. Nachbereitung und Erfahrungsaustausch fördern

Besprechen Sie nach der Reise, was gut funktioniert hat und was verbessert werden kann. So wächst das Wissen im Unternehmen mit jeder Auslandserfahrung.

 


Alle Tipps auf einen Blick
Im Video finden Sie die zehn Empfehlungen aus dem VBG-Fachwissen Reiserisikomanagement noch einmal kompakt zusammengefasst. Schauen Sie mal rein!

Telefonische Hilfe bei Notfällen im Ausland


Die richtige Vorbereitung hilft, dass Ihre Beschäftigten sicher geschäftlich reisen. Aber auch bei der besten Vorbereitung lassen sich nicht alle Reisegefahren oder Unfallrisiken verhindern. Und dann gilt: Im Fall der Fälle ist die VBG für Sie und Ihre Beschäftigten da. Bei medizinischen Notfällen durch Arbeitsunfälle im Ausland bietet die VBG-Auslands-Notfallhotline Unterstützung. Ein erfahrenes medizinisches Team hilft dann zum Beispiel bei der Vermittlung von Fachärztinnen oder Fachärzten, bei der Verlegung in eine Spezialklinik oder organisiert – falls notwendig – den Rücktransport nach Deutschland. Auch die Beschaffung von Medikamenten oder die Suche nach einer Kindernotbetreuung gehören zum Leistungsspektrum.

Die VBG-Auslands-Notfallhotline ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr unter der Telefonnummer +49 (40) 5146 - 7171 erreichbar. Weitere Informationen gibt’s auf www.vbg.de/auslandshotline.

Certo durchsuchen...