Es ist Frühjahr 2024, ein Samstagnachmittag in Köln. Rettungssanitäter Luis Teichmann hat Dienst, als ein Notruf von einem großen Möbelhaus eingeht. „Es graute uns vor dem, was uns dort erwarten würde – zur absoluten Stoßzeit“, erzählt er. Doch er wird positiv überrascht: Auf dem Parkplatz warten fünf Einweiser in gelben Westen, die den Rettungswagen zum Seiteneingang lotsen. Von dort führt ein Mitarbeiter das Rettungsteam zum Unfallort, wo vier Mitarbeitende den Patienten mit einem Sichtschutz abschirmen und ein gut ausgebildeter Betriebssanitäter sich bereits einen Überblick verschafft und den Blutdruck gemessen hat. „Betriebliche Erste Hilfe wie aus dem Lehrbuch“, lobt Luis Teichmann, „alles war hervorragend organisiert!“
Vom Abitur in den Rettungswagen
Der 28-Jährige arbeitet seit zehn Jahren als Rettungssanitäter. „Nach dem Abitur 2014 war ich unsicher, ob ich Medizin studieren soll. Ich habe also ein freiwilliges soziales Jahr im Krankenhaus gemacht. Danach wusste ich: Das ist nichts für mich. Aber die Dienste im Rettungsdienst, die haben mir gefallen.“ Er bleibt dabei und fährt ein paar Monate in Vollzeit. „Dann habe ich mich für ein Studium zum Rettungsingenieur entschieden, seitdem habe ich eine 50-Prozent-Stelle. Aktuell schreibe ich an meiner Doktorarbeit.“
Am Puls der Stadt
Der Dienst auf der Straße ist für ihn der perfekte Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit. „Am Schreibtisch zieht die Welt draußen an mir vorbei. Im Rettungswagen spüre ich den ganzen Tag den Puls der Großstadt. Ich weiß morgens nicht, was der Abend bringt, es wird nie langweilig.“ Durch den Schichtdienst, zum Teil mit 24-Stunden- oder Nachtschichten, und die oft emotional belastenden Einsätze bringt der Beruf aber auch Herausforderungen mit sich. „Deswegen arbeiten viele Kolleginnen und Kollegen nur noch in reduzierter Stundenzahl“, so Luis Teichmann. „Vor allem der Nachwuchs möchte nicht mehr in Vollzeit arbeiten. Ich kann das verstehen, die Dienste schlauchen – mein berufliches Alter schätze ich auf etwa 50 Jahre. Aber noch macht es mir zu viel Spaß, um aufzuhören“.
Vom Abitur in den Rettungswagen
Der 28-Jährige arbeitet seit zehn Jahren als Rettungssanitäter. „Nach dem Abitur 2014 war ich unsicher, ob ich Medizin studieren soll. Ich habe also ein freiwilliges soziales Jahr im Krankenhaus gemacht. Danach wusste ich: Das ist nichts für mich. Aber die Dienste im Rettungsdienst, die haben mir gefallen.“ Er bleibt dabei und fährt ein paar Monate in Vollzeit. „Dann habe ich mich für ein Studium zum Rettungsingenieur entschieden, seitdem habe ich eine 50-Prozent-Stelle. Aktuell schreibe ich an meiner Doktorarbeit.“
Am Puls der Stadt
Der Dienst auf der Straße ist für ihn der perfekte Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit. „Am Schreibtisch zieht die Welt draußen an mir vorbei. Im Rettungswagen spüre ich den ganzen Tag den Puls der Großstadt. Ich weiß morgens nicht, was der Abend bringt, es wird nie langweilig.“ Durch den Schichtdienst, zum Teil mit 24-Stunden- oder Nachtschichten, und die oft emotional belastenden Einsätze bringt der Beruf aber auch Herausforderungen mit sich. „Deswegen arbeiten viele Kolleginnen und Kollegen nur noch in reduzierter Stundenzahl“, so Luis Teichmann. „Vor allem der Nachwuchs möchte nicht mehr in Vollzeit arbeiten. Ich kann das verstehen, die Dienste schlauchen – mein berufliches Alter schätze ich auf etwa 50 Jahre. Aber noch macht es mir zu viel Spaß, um aufzuhören“.
Dringend gebraucht: Hands-on-Mentalität
Gut also, wenn der Rettungswagen nur gerufen wird, wenn wirklich professionelle Hilfe notwendig ist. Das gilt sowohl nachts als auch tagsüber. „Gerade bei betrieblichen Unfällen wird der Rettungswagen oft aus ‚versicherungstechnischen Gründen‘ bestellt – selbst, wenn die Betroffenen ohne Probleme von den betrieblichen Ersthelfenden versorgt oder ins Krankenhaus gefahren werden könnten“, erzählt Luis Teichmann. Ob der Transport durch den Rettungsdienst erfolgen muss, hängt von der Situation, den Verletzungen und der Entfernung zum behandelnden Arzt ab – der Ersthelfende sollte hier mit in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.
Dabei ist Nichtstun das Schlimmste, was man machen kann.
Aber nicht nur zur Entlastung der Rettungskräfte und des Gesundheitssystems ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen wissen, wie sie im Ernstfall richtig handeln. Schnelle und sachkundige Erste Hilfe hat einen sehr großen Einfluss darauf, wie schwer die Folgen eines Unfalls sind. Und sie kann sogar Leben retten. „Viele haben leider Angst, dabei etwas falsch zu machen“, so der Rettungssanitäter. „Ich habe das Gefühl, es fehlt oft der Mut zum Anpacken. Dabei ist Nichtstun das Schlimmste, was man machen kann.“
3 Tipps für Erste Hilfe, die jede und jeder kennen sollte:
- Prüfen: Wie geht es der verletzten Person, ist sie bewusstlos?
- Rufen: Notruf absetzen und professionelle Hilfe anfordern.
- Drücken: Bei Bedarf Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten, wie zum Beispiel Herzdruckmassage.
Erste-Hilfe-Infos auf Social Media
Damit sich mehr Menschen den Alltag von Rettungskräften besser vorstellen können, ist Luis Teichmann seit rund vier Jahren auf Social Media aktiv. Auf TikTok, Instagram, YouTube und LinkedIn berichtet er über seine Arbeit, klärt über seltene Krankheiten oder Erste-Hilfe-Maßnahmen auf. Das kommt nicht nur gut an, sondern hilft auch ganz konkret. „Eine Followerin hat zum Beispiel dank meines Videos bei ihrer Oma einen Schlaganfall erkannt und ihr zu helfen gewusst.“ Für die Nachwuchsgewinnung sei sein Engagement in den sozialen Medien auch hilfreich, berichtet Luis Teichmann: Wenn er Werbung für die Ausbildung zum Rettungssanitäter macht, gehen mehr Bewerbungen in der Rettungswache ein.
Andererseits macht Luis Teichmann als Buchautor auch auf Missstände rund um das Rettungswesen aufmerksam. In „Einsatz am Limit“ schreibt er von den Problemen im System Rettungsdienst, von bewegenden Momenten und Lösungsansätzen für die Zukunft. In „Sind wir noch zu retten?“ erzählt er die emotionalen Schicksale hinter den Notrufen – und davon, was diese über unsere Gesellschaft aussagen.
Im Ernstfall kann man kaum etwas falsch machen
Durch die Tipps von Luis Teichmann fällt es vielen Menschen leichter, bei einem Unfall richtig zu reagieren: Nämlich ruhig zu bleiben und die Situation möglichst nüchtern zu analysieren. Panik sollte unbedingt vermieden werden, denn die überträgt sich schnell auf die Verletzten. „Das könnte die Situation tatsächlich verschlimmern“, sagt Luis Teichmann, „ansonsten kann man kaum etwas falsch machen. Die Menschen handeln im Ernstfall intuitiv richtig: Sie kümmern sich um eine verletzte oder erkrankte Person oder versorgen eine blutende Wunde. Nur bitte nicht immer wieder hochnehmen, um nachzuschauen! Und: Wasser ins Gesicht schütten bringt gar nichts. Trotzdem treffen wir immer wieder auf klitschnasse Patientinnen oder Patienten, weil viele Ersthelfende das im Kino oft so gesehen haben.“
Bei einem Unfall ist es zuerst wichtig, ruhig zu bleiben und die Situation möglichst nüchtern zu analysieren
Damit auch bei Unfällen am Arbeitsplatz die betroffenen Personen bestmöglich versorgt werden können, muss es in jedem Unternehmen gut ausgebildete und ausgerüstete Ersthelferinnen und Ersthelfer geben. „Sich im Betrieb ausbilden zu lassen, ist eine tolle Sache“, sagt Luis Teichmann. „Ich höre ganz oft: ‚Ich könnte das ja nicht.‘ Aber Erste Hilfe ist wirklich keine große Kunst, jede und jeder kann es lernen. Ein Kurs steigert nicht nur die eigene Resilienz – irgendwann werden wir alle in die Situation kommen, einer anderen Person helfen zu müssen. Ob bei der Arbeit, unterwegs oder bei den eigenen Angehörigen. Dann ist es doch super, wenn man dazu beitragen kann, dass es so reibungslos abläuft, wie wir es in unserem Einsatz in dem Möbelhaus erlebt haben!“
Wie organisiere ich die Erste Hilfe in meinem Betrieb?
- Die VBG unterstützt Sie dabei – und übernimmt die Gebühren für die Schulung Ihrer betrieblichen Ersthelfeinnen und Ersthelfer!
- Wo kann ich meine Beschäftigten in Erster Hilfe schulen lassen?
- Die VBG übernimmt die Schulungsgebühren. Wie das funktioniert?
Alle Infos rund um das Thema Erste Hilfe im Betrieb und auch das Poster zum Ausdrucken und Aufhängen im Unternehmen finden Sie auf der VBG-Website.
Lust, mal in das neue Buch von Luis Teichmann reinzulesen? Dann jetzt mitmachen!
Certo verlost unter allen Leserinnen und Lesern drei Exemplare des neuen Buchs von Luis Teichmann. Wenn Sie gewinnen möchten, senden Sie eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten an cm@vbg.de. Die Teilnahme ist bis einschließlich 08. November 2024 möglich.
Teilnahmebedingungen
Damit die Gewinnerin oder der Gewinner benachrichtigt werden kann, ist eine gültige E-Mail-Adresse erforderlich. Eine Barauszahlung von Sachpreisen ist ausgeschlossen. Die Teilnehmenden erklären sich für den Fall eines Gewinnes damit einverstanden, dass ihr Name veröffentlicht wird. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Beschäftigten der VBG sowie deren Angehörige und externe Dienstleistende, die mit der Umsetzung des Preisausschreibens beschäftigt waren oder sind. Eine mehrfache Teilnahme einer Person an diesem Gewinnspiel unter Benutzung von Pseudonymen oder über Dritte und eine sonstige Verwendung unerlaubter Hilfsmittel führen zum Ausschluss. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Datenschutz: Die Teilnehmenden sind damit einverstanden, dass ihre persönlichen Daten zum Zweck der Durchführung und Abwicklung des Gewinnspiels erhoben, gespeichert und genutzt werden. Die Daten werden nur für das Gewinnspiel genutzt und nach der Auslosung gelöscht.
Veröffentlicht am