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Über die Schulter einer blinden Frau schauend, sieht man auf einem weißen Schreibtisch einen Bildschirm mit einer geöffneten Software. Rechts daneben steht auch ein schwarzer Laptop. Auch hier ist eine Software geöffnet.
Foto: VBG/Lars Franzen

GefährdungsbeurteilungCerto-Praxistest: Mit GEDOKU 2.0 alle Risiken im Blick

Kennen Sie GEDOKU? Die kostenfreie Software der VBG erleichtert Ihnen als Unternehmerin oder Unternehmer die Gefährdungsbeurteilung. Certo hat die neue Version getestet.

Portraitfoto einer blonden Frau in dunkelblauer Bluse und beiger Hose

Als Assistentin der Geschäftsführung führte Sabine Peters GEDOKU bei Sensatec ein.

Foto: VBG/Lars Franzen

Oder besser gesagt: Certo war beim exklusiven Testlauf mit Nutzerin Sabine Peters dabei. Die Assistentin der Geschäftsführung hat seit April 2023 mithilfe von GEDOKU eine Gefährdungsbeurteilungsvorlage für die einzelnen Abteilungen ihres Arbeitgebers Sensatec erstellt. Anhand dieser Vorlage führt die Projektleitung die jeweiligen Gefährdungsbeurteilungen durch und passt sie den Gegebenheiten entsprechend an. Dass sich Sabine Peters bereits bestens mit dem Programm auskennt, wird schnell klar, als Christoph Stein, Leiter Arbeitssicherheit Prävention bei der VBG, ihr die aktualisierte Version des Gefahrenfinders per Videokonferenz vorstellt. Seit dem 4. September 2023 steht GEDOKU 2.0 auf der Webseite der VBG zum Download bereit. 

Wie kam Sensatec eigentlich auf GEDOKU, wollen wir vorab von Sabine Peters wissen. „Wir waren lange auf der Suche nach einer Software für die Gefährdungsbeurteilung, haben verschiedene Methoden ausprobiert“, erzählt sie, „nachdem wir uns bereits beim Thema Arbeitsschutzmanagementsysteme (AMS) bei der VBG Unterstützung geholt hatten, sind wir schließlich auf GEDOKU gestoßen, das die VBG ihren Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung stellt und das uns in der Anwendung überzeugt hat.“

Wer GEDOKU nicht kennt:

Die VBG-Software hilft Unternehmerinnen und Unternehmern bei der strukturierten Planung, Durchführung und Dokumentation einer rechtssicheren Gefährdungsbeurteilung. Sie gleicht betriebliche Gegebenheiten im Hinblick auf mögliche Gefährdungen ab – und empfiehlt Firmen passende Schutzmaßnahmen, die individuell ergänzt werden können.

Das funktioniert so: Als Unternehmerin oder Unternehmer wählen Sie den für Sie infrage kommenden Katalog von Gefährdungen mit den dazu passenden Schutzmaßnahmen aus: Die Basiskataloge sind branchenunabhängig und werden in jedem Betrieb angewendet. Spezielle Themen- und Branchenkataloge helfen Ihnen, einzelne Themen oder branchenspezifische Aspekte in die Gefährdungsbeurteilung zu integrieren. Außerdem stehen vorkonfektionierte Musterunternehmen zur Auswahl: Organisationsstrukturen, die typisch für eine Branche sind, werden dort üblicherweise vorkommenden Gefährdungen zugeordnet. Damit Ihre Gefährdungsbeurteilung so sicher und unkompliziert wie möglich wird.

GEDOKU richtet sich an Unternehmen mit elf und mehr Mitarbeitenden. Kleineren Firmen mit bis zu zehn Angestellten bietet das Kompetenzzentren-Portal der VBG eine kompakte Lösung, um den Arbeitsschutz zu organisieren und ihren rechtlichen Verpflichtungen nachzukommen. Die Software startete 2019, wurde bisher rund 40.000 Mal heruntergeladen und hat mehr als 20.000 Nutzerinnen und Nutzer. Ihre Inhalte werden regelmäßig aktualisiert, damit Betriebe jederzeit eine rechtssichere Gefährdungsbeurteilung erstellen können.

Mit GEDOKU Schritt für Schritt zur Gefährdungsbeurteilung

Womit das Programm bei dem Anbieter für Sanierungs- und Sensoriktechnologien vor allem punktete: Mithilfe von GEDOKU konnte die Firma Sensatec auf Basis verschiedener Kataloge die potenziellen Belastungen und Risiken in ihren verschiedenen Abteilungen und Niederlassungen aufführen, eine Vorlage für die firmeneigene Gefährdungsbeurteilung erstellen, die von den jeweiligen Standorten nach eigenen Bedürfnissen angepasst werden kann, und konkrete Schutzmaßnahmen ableiten. „Die Vorlagenfunktion ist ausgezeichnet. Unsere zentral erarbeitete Gefährdungsbeurteilung kann an unseren weiteren Standorten in Berlin, Köln und Ulm an die individuelle Gefährdungssituation vor Ort angepasst werden“, erklärt Sabine Peters. So ließen sich bereits mögliche Unfälle auf Baustellen oder in Laboren vermeiden – weil beispielsweise ein unzureichend funktionierender Laborabzug frühzeitig entdeckt und repariert wurde.

„Mit GEDOKU sprechen wir alle im Unternehmen jetzt die gleiche Sprache“, sagt Sabine Peters: „Das Programm führt einen Schritt für Schritt durch die Gefährdungsbeurteilung. Auf diese Weise denkt man an alle Faktoren, dokumentiert und überblickt sämtliche Risiken. Das geht effizienter und sehr viel gründlicher als ohne Software. Und ist sicherer – für uns und damit auch für unsere Kunden.“

GEDOKU 2.0: Mehr Überblick, mehr Bedienkomfort

Ein Mann mit Brille und Bart lehnt sich an einem Handläufer an. Er trägt ein weißes Hemd und ein schwarzes Jacket. Auf der Wand im Hintergrund ist ein blau-rotes Muster zu sehen.

Fragen zu GEDOKU? VBG-Experte Christoph Stein kennt die Antworten.

Foto: VBG/Cathrin Müller

VBG-Experte Christoph Stein nickt zustimmend und teilt seinen Bildschirm. Ein Pop-up-Fenster öffnet sich: „Neu in Version 2.0“ ist dort zu lesen. Im Erklärvideo werden auch die Vorteile von GEDOKU 2.0 aufgeführt: Das Update verspricht einen besseren Überblick über die Gefährdungsbeurteilung. Soll die Anwenderfreundlichkeit erhöhen. Erlaubt den Export und Import von Organisationsstrukturen und ganzen Gefährdungsbeurteilungen oder Teilen davon. Und ermöglicht die Terminübertragungen aus GEDOKU in externe Kalender.

Das neue Dashboard macht es bei der Koordination der Gefährdungsbeurteilung leichter, alles im Blick zu behalten.
Christoph Stein, VBG-Experte
Ein Bild des neuen GEDOKU 2.0-Dashboard, auf dem man Unternehmen, Termine, Maßnahmen und Lesezeichen in der Übersicht sieht.

Das GEDOKU 2.0-Dashboard erinnert an wichtige Termine.

Foto: VBG

„Dann schauen wir mal.“ Stein startet die Gefährdungsbeurteilung mit GEDOKU 2.0, legt ein fiktives Unternehmen an, erstellt eine Organisationsstruktur für die Beispielfirma mit verschiedenen Abteilungen. Und erklärt Neuerung Nummer eins: das Dashboard – eine Art Anzeigetafel mit den wichtigsten Informationen zur aktuellen Gefährdungsbeurteilung. „Wichtige Termine können jetzt im Dashboard sichtbar gemacht werden“, so Stein. „Nutzerinnen und Nutzer können sehen, welche Maßnahmen, zum Beispiel die Absicherung von Gefahrenstellen oder Unterweisungen, wann geplant sind. Und wann kontrolliert wird, ob diese auch die Wirkung zeigen, die man sich gewünscht hat.“ Besonders praktisch, wenn man mit mehreren Kolleginnen und Kollegen an der Gefährdungsbeurteilung arbeitet: „Bei der Koordination fällt es nun leichter, alles im Blick zu behalten.“

Lesezeichen geben Orientierung im Textdschungel

Eine blonde Frau mit dunkelblauer Bluse sitzt hinter einem Schreibtisch. Es sind eine Tastatur und ein Bildschirm zu sehen.

Das Software-Update GEDOKU 2.0 macht Sabine Peters die Erstellung der Gefährdungsbeurteilung noch leichter.

Foto: VBG/Lars Franzen

Und wie kommt die Neuerung bei der Nutzerin an? „Sehr gut“, sagt Sabine Peters. „So sieht man schnell alle Punkte, die noch zu bearbeiten sind.“ Auch eine weitere Änderung gefällt ihr: die farbigen Lesezeichen, die jede Bearbeiterin und jeder Bearbeiter in GEDOKU 2.0 setzen kann, um bestimmte Stellen in Dokumenten zu markieren. „Diese Lösung finde ich sehr vorteilhaft. Die Markierungen sind hilfreich, zum Beispiel, um zu sehen, an welchen Stellen Schutzmaßnahmen noch angepasst werden müssen. Oder um die Orientierung in langen Textdokumenten zu behalten.“

Die Ex- und Importfunktion ist für Firmen sinnvoll, bei denen GEDOKU nicht auf dem Rechner der Beschäftigten eingerichtet wurde.
Sabine Peters, Sensatec

Besonders interessant für Unternehmen mit Filialstruktur ist laut Stein die neue Export- und Importfunktion für einzelne Organisationsstrukturen – ideal, wenn zum Beispiel ein Dienstleister die Gefährdungsbeurteilung für ein Tochterunternehmen übernimmt. Auch einzelne Beurteilungen können ex- oder importiert werden. Etwa so: Unternehmen erstellen in GEDOKU 2.0 eine maßgeschneiderte Mustervorlage für ihre Gefährdungsbeurteilung, exportieren das Dokument und schicken es zur weiteren Bearbeitung an ihre Niederlassungen. Die fertige Datei kann anschließend mit einem Klick wieder in die Software importiert werden. „Für unser Unternehmen ist diese Lösung nicht relevant, weil die Kolleginnen und Kollegen an allen Standorten auf GEDOKU zugreifen können“, kommentiert Peters, „aber für andere Firmen, bei denen das Programm GEDOKU nicht auf dem Rechner der Beschäftigten eingerichtet wurde, ist sie sinnvoll.“

Der schnelle Draht: Termine direkt aus GEDOKU verschicken

Christoph Stein ist schon beim nächsten Punkt. Auch Termine lassen sich nun aus GEDOKU 2.0 exportieren: per Kalender, E-Mail oder Datei. Etwa zur Durchführung oder Kontrolle von Schutzmaßnahmen, die die Gefährdungsbeurteilung ergeben hat. „Das geht einfacher, als ein PDF zu erstellen, es der Kollegin oder dem Kollegen zu schicken mit dem Hinweis, was bearbeitet werden muss.“ Außerdem können externe Dokumente an die Organisationseinheiten eines Unternehmens angeheftet werden.

„Perfekt“, findet Sabine Peters. Und lacht, als Christoph Stein mit einem Augenzwinkern sagt: „An folgender Änderung sind Sie schuld: Per Fußzeile können Sie jetzt auf dem Titelblatt Ihrer Gefährdungsbeurteilung individuelle Zusatzinformationen einfügen.“ Input von den Nutzerinnen und Nutzern werde schließlich bei Software-Updates – wo möglich – berücksichtigt, erklärt der VBG-Experte. Auch weiterhin.

Ein Mann mit Brille, Bart und einem schwarzen Jacket sitzt an einem Schreibtisch. Man sieht eine Tastatur und einen Bildschirm. Der Mann ist in einem online-Meeting.

Christoph Stein stellt die Neuerungen der GEDOKU-Version 2.0 vor.

Foto: VBG/Cathrin Müller

„Das waren die wichtigsten Neuerungen.“ Stein beendet die Präsentation. Und: Hat der Testlauf überzeugt? „Auf jeden Fall.“ Sabine Peters’ Fazit: „Die Arbeit fällt mit GEDOKU 2.0 noch ein bisschen leichter.“ Was sie sich für GEDOKU 3.0 wünscht? Vielleicht Basiskataloge für Industrieunternehmen. Oder dass Betriebsanweisungen über die Software laufen. Fest steht: Die nächste Version des VBG-Gefahrenfinders kommt. Mit Sicherheit. 

Für gesundes und sicheres Arbeiten: die Gefährdungsbeurteilung

Das wichtigste Ziel im Arbeitsschutz ist es, die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu gewährleisten und zu verbessern. Dabei hilft die Gefährdungsbeurteilung, zu der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet sind. Gemeint ist damit die regelmäßige systematische Ermittlung aller potenziellen Gefährdungen und Belastungen, denen Beschäftigte bei der Arbeit ausgesetzt sind. Die Beurteilung muss dabei umfassend sein, das heißt alle relevanten Bereiche wie das Arbeitsumfeld, die Arbeitsorganisation, die Räumlichkeiten, das Mobiliar oder die Software abdecken.

Gut zu wissen: Je genauer die Gefährdungsbeurteilung durchgeführt wird, desto wirksamer beugt sie Störungen im Betrieb sowie Fehlzeiten durch Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Erkrankungen vor. So sorgt die Gefährdungsbeurteilung auf lange Sicht dafür, die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten.

Warum die Gefährdungsbeurteilung so wichtig ist, erklärt VBG-Experte Christoph Stein im Interview. Alles Wissenswerte zum Thema und zu den Angeboten der VBG liefert Ihnen das Certo-Portal

Darüber hinaus gibt es das Seminar GEDOA zum Thema. Weitere Informationen zu GEDOKU 2.0 finden Sie auf der Webseite der VBG:

  • Software GEDOKU 2.0 zum Download (Unternehmen können vorhandene Daten aus GEDOKU 1.0 übernehmen)
  • Slide-Show „Das ist neu in GEDOKU 2.0“
  • Broschüre „Gefährdungsbeurteilung: So geht's“ das die Erstellung der Gefährdungsbeurteilung mit Bezug zur Software Schritt für Schritt erklärt
  • Tutorial „Gefährdungsbeurteilung: So geht's mit GEDOKU” mit den Grundlagen von GEDOKU 2.0
  • Einführungsvideos mit Antworten zu speziellen Funktionen der Software

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