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Arbeits-Schutz überallJede Firma muss etwas tun

Dr. Stefan Hussy ist Chef von der DGUV.
Die DGUV kümmert sich darum, 
dass der Arbeits-Schutz in Bangladesch besser wird.
Hier steht, wie die DGUV das macht.

Frau näht

Im Jahr 2013 gab es ein schlimmes Unglück
in der Stadt Sabhar im Land Bangladesch.
Die Fabrik Rana Plaza ist eingestürzt.
Die Fabrik war sehr groß. 
Sie hatte 8 Stockwerke.
Arbeiter haben in der Fabrik Kleidung hergestellt.
Solche Fabriken nennt man: Textil-Fabriken.
Die Kleidung war auch für Firmen aus Europa.

Grabstein auf Friedhof

Man wusste schon vorher,
dass die Fabrik vielleicht bald einstürzt.
Denn man hat Risse in den Wänden gesehen.
Die Arbeiter mussten trotzdem weiter arbeiten.
Über 1000 Arbeiter sind beim Unglück gestorben.
Über 2000 Arbeiter wurden verletzt.

Frau warnt

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung 
heißt kurz: DGUV.
Die DGUV hat nach dem Unglück entschieden:
Der Arbeits-Schutz in Textil-Fabriken 
in Bangladesch soll besser werden.
Die DGUV will dabei helfen.
Andere Firmen helfen auch dabei.

Dr. Stefan Hussy

Dr. Stefan Hussy ist ein Chef von der DGUV.
Er war früher Betriebs-Leiter in einem Stahl-Werk.
Ein Kollege im Stahl-Werk hatte mal 
einen schlimmen Unfall.
Aber nach dem Unfall war alles sehr gut geplant,
um dem Kollegen zu helfen.
Berufs-Helfer haben schon im Krankenhaus
einen Plan für die Reha gemacht.
Stefan Hussy war davon begeistert.
Darum hat er sich entschieden,
dass er auch so eine Arbeit machen will.

Die DGUV hat sich darum gekümmert, 
dass der Arbeits-Schutz in Bangladesch besser wird. 
Herr Dr. Hussy, warum hat die DGUV das gemacht?

VertragSinnbild für Arbeitssicherheit

Dr. Hussy sagt:
Nach dem Unglück in Bangladesch wussten wir:
Deutschland muss etwas tun.
2013 hat die deutsche Regierung 
mit den Textil-Firmen in Bangladesch verhandelt.
Es gab dann Geld für die Menschen,
die vom Unglück betroffen waren.
Und es soll eine Unfall-Versicherung
in Bangladesch geben.
Das ist das Ziel von der ILO.
Die ILO heißt lang:
Internationale Arbeitsorganisation.
So sollen Arbeiter mehr Hilfe bekommen,
wenn es Unfälle in Bangladesch gibt.

Die Firmen in Bangladesch sollen lernen,
wie der Arbeits-Schutz in Deutschland ist.
Dafür gibt es Verträge für eine Zusammenarbeit.

Für wen war das Unglück besonders schlimm?
Wer arbeitet in den Fabriken in Bangladesch? 

Durchgestrichener VertragFrau warnt

Dr. Stefan Hussy sagt:
In den Fabriken arbeiten fast nur Frauen, 
die keine gute Ausbildung haben.
Die Frauen bekommen oft wenig Geld.
Auch Kinder arbeiten in den Fabriken.

In vielen kleinen Fabriken ist es so:
Die Arbeiter haben oft keine Versicherungen 
oder Verträge für die Arbeit.
Es gibt viele kleine Unfälle bei der Arbeit.
Zum Beispiel:
Die Arbeiter verletzen sich an einer Nadel.
Die Gebäude von den Fabriken sind nicht sicher.

Und es gibt keine Regeln für Brandschutz.
Das ist bei großen Fabriken manchmal anders.

Wie arbeitet die DGUV mit den Fabriken in Bangladesch zusammen?

Mitarbeiter nehmen an Kurs teilFachleute prüfen Gebäude

Dr. Stefan Hussy sagt:
Die DGUV macht Kurse über Arbeits-Schutz
am Dresdener Institut für Arbeit und Gesundheit.
In den Kursen haben 4 Gruppen mit 20 bis 30 Leuten viel über Arbeits-Schutz gelernt.
Diese Leute sind dann nach Bangladesch gegangen.
Da haben die Leute den Firmen erklärt,
was beim Arbeits-Schutz wichtig ist.
Und Fachleute von der DGUV machen auch Treffen zu dem Thema in Bangladesch.
In Bangladesch ist auch wichtig:
Fachleute müssen sich um das Geld kümmern,
das Arbeiter nach Unfällen bekommen.

Insgesamt prüfen 300 Fachleute für Arbeits-Schutz die Fabriken in Bangladesch.
Sie prüfen zum Beispiel:
•    Sind die Arbeitsplätze und Wege sicher?
•    Ist der Brandschutz in den Fabriken gut?
•    Ist die Luft in den Fabriken sauber?
Das ist bei Textil-Fabriken sehr wichtig.

Wie fanden die Chefs von den Fabriken die Hilfe von der DGUV?

Viel Geld

Dr. Stefan Hussy sagt:
Am Anfang fanden die Chefs von den Fabriken 
unsere Hilfe nicht so gut.
Denn guter Arbeits-Schutz kostet Geld.
Die Chefs in Bangladesch denken anders
als die Chefs in Deutschland.
Viele Chefs in Bangladesch denken:
Sie müssen sich nicht um die Sicherheit und Gesundheit von ihren Mitarbeitern kümmern.

Gesetzbuch

Viele Fabriken in Bangladesch
arbeiten für Firmen aus Deutschland.
Die Firmen aus Deutschland achten mehr 
auf gute Arbeitsplätze in den Fabriken.
Dafür gibt es auch Gesetze.
Ein Gesetz heißt: Lieferkettengesetz.
In dem Gesetz steht:
Vielleicht macht eine Firma in einem anderen Land
ein Produkt für eine Firma in Deutschland. 
Die Firma im anderen Land muss dann auch
gute und sichere Arbeitsplätze haben.
So merken auch Fabriken in Bangladesch:
Arbeits-Schutz ist wichtig.

Welche Firmen lassen Kleidung in Bangladesch machen?

Weltkugel

Dr. Stefan Hussy sagt:
Firmen aus der ganzen Welt 
lassen ihre Kleidung in Bangladesch machen.
Es ist egal, ob die Kleidung teuer oder billig ist.

Was haben Sie bis jetzt in Bangladesch erreicht?

Sinnbild für Versicherung

Dr. Stefan Hussy sagt:
Die Firmen in Bangladesch verstehen nun besser,
dass es mehr Arbeits-Schutz geben muss.
Auch die Regierung von Bangladesch
ist nun bereit für eine Unfall-Versicherung.
Es gibt nun auch viel weniger Unfälle.
Und es gibt mehr Geld für Arbeiter,
wenn es doch mal Unfälle gibt.
Denn nun bezahlen die Firmen ja Geld.
Das ist noch wichtig:
Auch die Arbeiter sollen ihre Rechte kennen,
wenn sie einen Unfall haben.

Was sagen die Arbeiter zu diesem Thema?
 

Mann hebt den Zeigefinger

Dr. Stefan Hussy sagt:
Die Arbeiter achten mehr auf ihre Rechte.
Einige vertreten die Rechte von allen Arbeitern. 
Vor einigen Jahren war so etwas noch nicht möglich.

Viele Arbeiter in Bangladesch können nicht lesen und schreiben.
Wie erfahren diese Arbeiter vom Arbeits-Schutz?

Smartphone

Dr. Stefan Hussy sagt:
Wir reden mit den Arbeitern
und wir zeigen dabei oft Bilder.
In der Corona-Zeit haben wir eine App gemacht.
Die App zeigt mit Bildern,
welche Corona-Regeln man einhalten muss.
Das fanden alle sehr gut.

Sie arbeiten in Bangladesch mit der GIZ zusammen.
Das ist die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit.
Wie helfen Sie sich?

Netzwerk von Menschen

Dr. Stefan Hussy sagt:
Die GIZ setzt sich schon lange für 
mehr Arbeits-Schutz in Textil-Fabriken ein.
Dafür arbeitet sie mit vielen Verbänden
in Bangladesch zusammen.
Die GIZ gibt auch der DGUV Geld
für ihre Arbeit in Bangladesch.
Diese Zusammenarbeit hilft auch uns.
So kommen wir leicht in Kontakt
mit wichtigen Verbänden und Personen.

Was wünschen Sie sich von den Firmen, 
die Kleidung von Textil-Fabriken in Bangladesch machen lassen?

Checkliste

Dr. Stefan Hussy sagt:
Arbeits-Schutz ist wichtig.
Die Textil-Fabriken sollen sich darum kümmern.
Dass müssen die Firmen fordern.
Sonst arbeiten die Firmen nicht 
mit den Textil-Fabriken zusammen.
Das muss in den Verträgen stehen.
Aber das müssen die Firmen auch
in den Fabriken in Bangladesch prüfen.
Die Unfall-Versicherung soll 
den Firmen dabei helfen.
Das alles gilt für alle Länder,
nicht nur für Bangladesch.
Denn es ist für alle besser,
wenn es überall mehr Arbeits-Schutz gibt.
Firmen können mit gutem Arbeits-Schutz
sogar erfolgreicher sein und mehr Geld haben.

Wie können Firmen durch Arbeits-Schutz mehr Geld haben?

Geld wird zu mehr Geld

Dr. Stefan Hussy sagt:
Vor einigen Jahren gab es ein Projekt.
Im Projekt hat man geprüft:
Haben Firmen mehr Geld,
wenn sie mehr auf Arbeits-Schutz achten?
Man hat herausgefunden:
Ja, Firmen haben mehr Geld.
Jeder Dollar für Arbeits-Schutz
macht etwas über 2 Dollar mehr Geld.
Denn die Firmen müssen weniger Geld ausgeben
für Unfälle und Krankheits-Tage.

Was können wir von den Menschen aus Bangladesch lernen?

Daumen hoch

Dr. Stefan Hussy sagt:
Die Menschen in Bangladesch tun direkt etwas.
Sie überlegen nicht so lange, bevor sie etwas tun.
Ein Beispiel:
Sie haben die App mit den Bildern
für die Corona-Regeln einfach gemacht.
Die App war vielleicht nicht perfekt.
Aber sie war schnell da und hat geholfen.

In Deutschland muss immer alles perfekt sein.
Darum dauert es oft sehr lange.
Aber oft sind Dinge auch schon gut,
wenn sie noch nicht perfekt sind.
Das wissen die Menschen in Bangladesch besser
als die Menschen in Deutschland.

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