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VBG-SeminarangebotDigital oder Präsenz? Was bei der Seminarwahl zu beachten ist

Eine Welt ohne digitale Seminare können wir uns kaum noch vorstellen. Trotzdem ist die Wirkung gut strukturierter Präsenzseminare nicht zu unterschätzen.

Andrea Godermeier, Dozentin an der VBG-Akademie Dresden, und Carsten Zölck, Koordinator des Präventionsfeldes Zeitarbeit bei der VBG, organisieren und nehmen regelmäßig an digitalen sowie Präsenzseminaren teil. Sie haben schon mit zahlreichen Seminargruppen zusammengearbeitet und können einschätzen, wann ein digitales Seminar oder ein Präsenzseminar die beste Option ist.

Andrea Godermeier ist Dozentin an der VBG-Akademie Dresden und betreut hauptsächlich das Thema Zeitarbeit.

Foto: © VBG/Boris Streubel

Wann sich ein digitales Seminar gut eignet

Ein gutes Web-Seminar vermittelt kurz und kompakt Fachwissen oder Grundlagen. Für eine digitale Variante können sich Teilnehmende zudem unkompliziert und recht kurzfristig entscheiden. Gerade Seminare, die zum Beispiel nur zwei Stunden in Anspruch nehmen, sind häufig problemlos in den Arbeitsalltag integrierbar. Auch fällt kein Reiseaufwand an, weshalb gerade Kolleginnen und Kollegen, die Beruf und Familie vereinbaren müssen, ein digitales Seminar bevorzugen. Der Nachhaltigkeitsaspekt kann in diesem Fall ebenfalls eine Rolle spielen: Wer den Weg einspart, setzt weniger CO2 frei. „Ein Web-Seminar kann eine Einführung in ein Thema bieten, gerade wenn Zeit fehlt. Es kann auch eine Ergänzung für fortgeschrittene Gruppen sein, die sich bereits kennen“, sagt Andrea Godermeier.

Wann sich ein digitales Seminar weniger gut eignet

Die Technik machts: Ein Web-Seminar bereitet nur Freude, wenn Teilnehmende und Dozentinnen und Dozenten eine gute Netzverbindung haben. Teilnehmende sollten sich außerdem informieren, ob sie alle erforderlichen Programme nutzen können und dürfen. In einigen Unternehmen sorgt eine Firewall oder ein anderes System für Schutz, gleichzeitig schränkt es die freie Nutzung bestimmter Programme oder Websites ein. Nach zwei Jahren Pandemie und Telearbeit empfinden Kolleginnen und Kollegen zusätzliche Bildschirmzeit möglicherweise auch als ermüdend. Wie erfolgreich ein Web-Seminar ist, hängt sehr von der Eigenmotivation der Teilnehmenden ab. Das beginnt schon damit, dass ein geeigneter Lernraum geschaffen werden muss: Nicht jede Person hat Ruhe im Homeoffice oder ein Einzelbüro. „Seminarinhalte gehen im allgemeinen Informationsaustausch des Alltags unter. Ein Web-Seminar ist nur ein Informationsangebot von vielen, das täglich wahrgenommen wird“, meint Carsten Zölck.

Carsten Zölck koordiniert das Präventionsfeld Zeitarbeit bei der VBG.

Foto: © VBG/Boris Streubel

Wann sich ein Präsenzseminar gut eignet

„Raus aus der Mühle“, so beschreibt Andrea Godermeier ein Präsenzseminar. Teilnehmende lassen für ein Präsenzseminar ihren Arbeitsalltag hinter sich und damit Quellen, die ablenken können. Häufig ist die Hemmschwelle im Kollegium auch größer, die Kollegin oder den Kollegen zu kontaktieren, wenn sie oder er unterwegs ist. Es fällt diesen so leichter, sich auf die neuen Inhalte einzulassen. „Dozentinnen und Dozenten und Teilnehmende nehmen sich mit allen Sinnen wahr und können einfacher Lerninhalte gemeinsam erarbeiten“, berichtet Carsten Zölck. Auch der Austausch, der bei einem Präsenzseminar außerhalb der eigentlichen Seminarzeiten entsteht, ist nicht zu vernachlässigen. Er fördert das Verständnis von Zusammenhängen, motiviert und ermöglicht eine individuelle Anpassung der Seminarinhalte an das Interesse der Teilnehmenden. Präsenzseminare sind häufig auf zwei ganze Tage angelegt und bieten damit den geeigneten Raum, um Abwechslung durch unterschiedliche Methoden zu bieten und in die Tiefe zu gehen.

Wann sich ein Präsenzseminar weniger gut eignet

Teilnehmende müssen eine Entscheidung treffen: Haben sie die Möglichkeit, sich zwei oder sogar drei Tage aus dem Arbeits- und Familienalltag rauszuziehen? Präsenzseminare sind durch Reise zu einem externen Seminarort zeit- und kostenaufwendiger. Teilnehmende müssen sich bewusst sein, dass sie in dieser Zeit schlechter erreichbar sind und ihre Aufgaben gegebenenfalls an eine andere Person übergeben müssen.

Welcher Seminartyp sind Sie? Finden Sie es in unserem Quiz heraus!

Quiz

3 Fragen an VBG-Expertin Andrea Godermeier und -Experte Carsten Zölck

Wann eignet sich ein digitales Seminar aus Ihrer Sicht nicht?

Godermeier: „Als Dozentin fällt es mir schwer, über den Rechner zu motivieren. Häufig sitze ich vor schwarzen Kacheln, da die technische Ausstattung fehlt. Es fehlt dann die persönliche Verbindung, die Möglichkeit zur nachhaltigen Motivation. Entsprechend lassen sich einige Themen, vor allem wenn es emotional oder persönlich wird, nur eingeschränkt digital vermitteln.“

Welche guten Erfahrungen haben Sie mit Präsenzseminaren gemacht?

Zölck: „Wenn es um Themen wie grundlegende Haltungen, Unternehmensgrundsätze und -politik geht, würde ich immer einen Präsenztermin empfehlen. Teilnehmende und Dozentinnen und Dozenten tauschen sich auch außerhalb der Lehreinheiten aus. Dadurch entsteht eine vertrauensvolle Basis. Wir haben festgestellt, dass es dann den Teilnehmenden leichter fällt, persönliche Erfahrungen zu teilen.“

Godermeier: „Präsenzseminare ermöglichen es, einfach mal aus dem beruflichen Stress rauszukommen. Aus diesem Grund fangen wir am ersten Tag erst mittags an und hören am dritten Tag mittags auf, sodass die Teilnehmenden entspannt an- und abreisen können und Zeit haben, sich auf Seminarinhalte einzulassen. Außerdem ist der Austausch mit anderen Teilnehmenden mindestens genauso wichtig.“

Welche Voraussetzungen sind besonders wichtig, damit ein digitales Seminar doch erfolgreich ist?

Godermeier: „Bei der digitalen Variante kommt es darauf an, wie gut ich mich organisieren kann. Kann ich einfach die Tür zumachen? Am Ende sind es Disziplin und Unternehmensphilosophie. Wenn den Kolleginnen und Kollegen klar ist, dass ich jetzt nicht zur Verfügung stehe, fällt es leichter, auch gedanklich ganz beim Thema zu sein. Als Teilnehmerin oder Teilnehmer eines Web-Seminars muss ich mir auch zwischendurch Pausen nehmen. Ich sage immer: Weg vom Rechner, einmal die Treppe hoch- und runterlaufen, Kaffee holen. Dann kann es weitergehen.“

Welche spannenden Seminare erwarten Sie im nächsten Jahr? Am 5. Oktober ist Buchungsstart der VBG-Seminare 2023. 

Das VBG-Seminarangebot 2023 finden Sie hier: Zum VBG-Seminarangebot

Die VBG bietet Web- und Präsenzseminare an

An insgesamt sieben VBG-Akademien in ganz Deutschland kommen regelmäßig VBG-Mitglieder zusammen, um Neues zu lernen und sich auszutauschen. Mit dem ONLINE-CAMPUS erreicht die VBG allerdings noch viel mehr Mitgliedsunternehmen. Mitglieder können hier ihre Seminare selbst verwalten und sich von neuen Inhalten inspirieren lassen.

Ob Zeitarbeit, Sicherheit oder Präventionskurse – das Seminarangebot der VBG ist vielseitig. In unserem VBG-FAQ: Seminare finden Sie eine Übersicht des Angebotes.

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