
Obst- und Gemüsewochen, Fußballturniere, Fahrradgruppen und Gesundheitskurse: Mit Angeboten wie diesen sichert die Handwerkskammer in Ostfriesland das Wohl ihrer Angestellten. Das Ganze hat System, genauer gesagt: ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, kurz BGM. Als erstes Mitgliedsunternehmen erhielten die Auricher dafür nun die neue Auszeichnung „Gesundheit mit System“ von der VBG.
Gesunde Arbeitsbedingungen
Damit möchte die VBG Betrieben einen Anreiz geben, ihre Belegschaft in Eigeninitiative körperlich und geistig fit zu halten. Denn das klappt nicht einfach nebenher: In der Handwerkskammer bewertet eine extra dafür eingeteilte Arbeitsgruppe regelmäßig die Situation der 61 Beschäftigten und erarbeitet anhand der Ergebnisse neue Maßnahmen zum Wohle der Belegschaft. Auch die Mitarbeitenden können sich in Umfragen einbringen, Vorschläge machen und Feedback geben. Zu den Angeboten gehören etwa Gesundheitsnewsletter und -checks, Ernährungsseminare und Rückengymnastik. Flexibles Zeitmanagement verhindert Stress und ermöglicht familienfreundliches Arbeiten.
Das Resultat: Krankheitsquote und Kosten sind gesunken, das Betriebsklima besserte sich. „Es ist zu spüren, dass das Gesundheitsmanagement hier gelebt und erfolgreich umgesetzt wird“, lobt VBG-Präventionsleiter Daniel Gruyters. Besonders die Verzahnung mit dem bestehenden Arbeitsschutz findet er gelungen. „Die Angebote werden sowohl von den Lehrwerksmeistern als auch von den Kollegen im Büro sehr gut angenommen“, sagt Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs von der Handwerkskammer. Ein funktionierendes BGM erfordert immer das volle Engagement der Führung.
Betriebliches Gesundheitsmanagement – wie anfangen?
Firmen, die ebenfalls ein betriebliches Gesundheitsmanagement einführen wollen, finden bei der VBG ausführliche Informationen und können sich von Expertinnen und Experten beraten lassen. Eine einfache Starthilfe bietet auch der neue Quick-Check: Damit können Betriebe schnell und interaktiv den Stand ihres Gesundheitsmanagements überprüfen. Das Beispiel aus Ostfriesland zeigt auch, dass sich ein BGM nicht nur für große Firmen eignet. An folgenden Schritten können sich Firmen orientieren – für jeden Schritt bietet die VBG Unterstützung und Beratung:
Schritt 1 – Rahmenbedingungen schaffen: Zunächst sollte der Weg zu einem BGM bereitet werden: Dazu zählt unter anderem, die Führungsebene zu überzeugen, ein Budget festzulegen, Fachwissen einzuholen und die Mitarbeitenden zu informieren.
Schritte 2 und 3 – Bestandsaufnahme und Auswertung: Arbeitgeber sollten ermitteln, wo ihr Betrieb steht. Dies geht etwa in persönlichen Gesprächen, durch eine Analyse der Tätigkeitsprofile sowie mithilfe von Statistiken, Workshops, Arbeitsplatzbegehungen und Gesundheitsbefragungen.
Schritte 4 und 5 – Ziele und Maßnahmen festlegen: Aus Basis der Erkenntnisse werden Ziele abgesteckt, die SMART sind: Spezifisch, Messbar, Ausführbar, Relevant, Terminiert. Fachleute wie Betriebsärzte und -ärztinnen, die Personalabteilung und Sicherheitsbeauftragte sollten den Prozess begleiten.
Schritte 6 und 7 – Maßnahmen umsetzen, Erfolgskontrolle und Verbesserung: Die drei Eckpfeiler: Klare Verantwortlichkeiten, zielführende Kommunikation und Beteiligung der Führungskräfte. Der Fortschritt sollte regelmäßig kontrolliert werden, am besten mithilfe eines Teams, das einen Querschnitt des Unternehmens bildet. Auch externe Personen (etwa die GMS-Ansprechpersonen der VBG) können hier wertvolle Impulse liefern.
Weitere Details zum betrieblichen Gesundheitsmanagement und ausführliche Informationen zu jedem Schritt lesen Sie in unserem Leitfaden „GMS – Gesundheit mit System“.
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