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Busse
Foto: Ruhrbahn

VBG-Prämienverfahren„Sicherheit und Gesundheit haben für uns höchste Priorität“

Um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz der Fahrerinnen und Fahrer zu gewährleisten, setzt die Ruhrbahn auf Prävention. Das fördert die VBG.

Torben Skuballa

Torben Skuballa ist für den Fahrbetrieb bei der Ruhrbahn verantwortlich und damit auch für die Sicherheit der Fahrerinnen und Fahrer.

Foto: Ruhrbahn

Bus und Bahn gehören zu den sichersten Verkehrsmitteln in Deutschland. Damit das so bleibt, setzt die Ruhrbahn, das Nah­verkehrs­unternehmen der Städte Essen und Mülheim an der Ruhr, auf moderne technische Lösungen und Präventions­maßnahmen im Verkehr. Verantwortlich für den Fahr­betrieb ist Torben Skuballa, der bald seit 20 Jahren im Unternehmen ist und daher weiß, worauf es bei Arbeits­sicherheit und Gesundheits­schutz ankommt: „Unfälle werden entweder durch menschliche Fehler, durch technische Defekte am Fahrzeug oder durch extreme Wetter­verhältnisse verursacht. Und obwohl wir nie vermeiden können, dass Unfälle überhaupt passieren, können wir die Anzahl und die Schwere abmildern.“

Dafür schaut Skuballa immer auf dem Markt, was es zum Beispiel an neuen Fahrer­assistenz­systemen – also elektronische Helfer im Fahrzeug, die die fahrende Person unter­stützen und Unfälle verhindern sollen – gibt. „Bei neueren Pkw oder Lkw haben wir zumeist die beste Aus­stattung, was Assistenz­systeme angeht. Der Nahverkehr hat da im Vergleich noch Aufholbedarf“, so Skuballa. Umso größer ist die Freude, wenn neue Systeme beschafft werden. 2019 hat die Ruhrbahn ca. 170 der 281 Busse mit neuen Assistenz­systemen ausgestattet, die über 1.000 Euro pro Fahrzeug gekostet haben. Dafür profitieren die Fahrerinnen und Fahrer seitdem von automatischen Brems­systemen mit Radar­sensorik oder Spur­wechsel­automatik. Unaufmerksamkeiten der Fahrerinnen und Fahrer und gefährliche Manöver anderer Verkehrs­teilnehmender können zum Teil vom Assistenz­system korrigiert werden, um Gefahr­situationen unbeschadet zu überstehen.

Mit entsprechender Außenbeleuchtung wird das Abbiegen der Busse auch für andere Verkehrsteilnehmende sicherer.
Mit entsprechender Außenbeleuchtung wird das Abbiegen der Busse auch für andere Verkehrsteilnehmende sicherer.
Foto: Ruhrbahn
Die Fahrerinnen und Fahrer sitzen in den Bussen der Ruhrbahn geschützt hinter Plexiglasscheiben.
Die Fahrerinnen und Fahrer sitzen in den Bussen der Ruhrbahn geschützt hinter Plexiglasscheiben.
Foto: Ruhrbahn
Von außen kaum zu sehen, aber für die Fahrsicherheit essenziell: Der Sensor des Abbiegeassistenten.
Von außen kaum zu sehen, aber für die Fahrsicherheit essenziell: Der Sensor des Abbiegeassistenten.
Foto: Ruhrbahn

Tatsächlich ist die Zahl der Unfälle bei der Ruhrbahn zurück­gegangen, wobei Skuballa einschränkt, dass im Zeitraum seit der Installation der Assistenz­systeme auch das Verkehrs­aufkommen aufgrund der Coronavirus-Pandemie gesunken ist. Trotzdem sei jeder verhütete Unfall jeden Cent der Präventions­maßnahmen wert, so Skuballa. Das sieht auch die VBG so, die ihren gesetzlichen Präventions­auftrag ernst nimmt. Sie fördert die Beschaffung der Assistenz­systeme im Rahmen des VBG-Prämien­verfahrens. Mitglieds­unternehmen können ihre besonderen Präventions­maßnahmen einreichen und so einen Zuschuss von bis zu 50.000 Euro erhalten. „Der Zuschuss der VBG war für uns auch eine Bestätigung dafür, dass wir mit unseren Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind“, sagt Skuballa.

Im Prämienverfahren gefördert werden Maßnahmen, die über die gesetzlichen Mindest­anforderungen hinaus­gehen und dazu noch im VBG-Prämien­katalog der jeweiligen Branche aufgeführt sind. „Zuletzt haben wir Fahrer­schutz­scheiben in unseren Bussen ein­geführt, die unsere Fahrerinnen und Fahrer vor aggressiven Fahrgästen, aber auch vor einer Corona-Ansteckung schützen, da sie nun regelrecht in einer abgetrennten Kabine mit eigener Klima­anlage sitzen“, erklärt Skuballa. Da die Maßnahme nicht im Prämienkatalog aufgeführt war, konnte die VBG hier zwar keinen Zuschuss gewähren. Skuballa sieht dies allerdings nicht als Grund, auf die Schutz­scheiben zu verzichten: „Wir ziehen unsere Präventions­maßnahmen, die wir für sinnvoll erachten, durch – denn die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unserer Fahrgäste hat für uns höchste Priorität.“

Sie möchten besondere Präventionsmaßnahmen Ihres Unternehmens von der VBG bezuschussen lassen? Mitglieds­unternehmen können Maßnahmen, die über die rechtlichen Verpflichtungen hinaus­gehen, im Rahmen des VBG-Prämien­verfahrens finanziell fördern lassen.

Teilnehmen können Unternehmen aus folgenden Branchen:

  • Sicherheitsunternehmen
  • Unternehmen der Zeitarbeit
  • Sportunternehmen mit bezahlten Sportlerinnen und Sportlern
  • Unternehmen der Glasindustrie, Grobkeramik, Feinkeramik
  • Bahnen und Bahndienstleistungen, Kraftfahrbetriebe

Der Höchstbetrag pro Jahr liegt bei 10.000 Euro zuzüglich einem Tausendstel der mit der Entgelt­meldung für das vorangegangene Kalender­jahr gemeldeten Arbeits­entgelte der Versicherten (bei freiwillig Versicherten nach der Versicherungs­summe), insgesamt jedoch höchstens 50.000 Euro.

Um an dem VBG-Prämienverfahren teilzunehmen, müssen Mitglieds­unternehmen ihre Prämie für das Prämien­verfahren 2022 zukünftig über den Online­service der VBG bis Montag, den 13.02.2023 beantragen.

Informationen zum Prämien­verfahren finden Sie auf der Website der VBG und in unserem VBG-FAQ zum Prämienverfahren.

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