
Sympathie für den Verein
„Nach meinem Medizinstudium habe ich den Facharzt für Orthopädie gemacht. Über Eishockey und Volleyball bin ich im Jahr 2017 als Mannschaftsarzt zum FC St. Pauli gekommen. Ich betreue mit einem Kollegen die Herrenmannschaft der Zweiten Bundesliga. Das ist für mich ein absoluter Traumjob: Sport ist meine Leidenschaft, und auch der FC St. Pauli ist ein Herzensklub für mich. Ohne Sympathien könnte ich diese Arbeit auch nicht machen. Denn neben der Funktion als Mannschaftsarzt arbeite ich noch als Orthopäde in einer Gemeinschaftspraxis in Hamburg. In Hochphasen bleibt durch die Arbeit dann oft wenig Zeit für die Familie.“

Dr. Volker Carrero ist Mannschaftsarzt der Herren-Fußballmannschaft des FC St. Pauli.
Foto: VBG/Jörn PollexArbeit mit den Spielern
„Mit meinen 51 Jahren bin ich eine wichtige Vertrauensperson für die Spieler. Diese Beziehung ist enorm wichtig für meine Arbeit. Zweimal wöchentlich gibt es eine Sprechstunde auf dem Vereinsgelände bei mir oder meinem Kollegen. Auch mit dem Trainerteam oder den Betreuern bin ich in ständigem Austausch, um die Gesundheit der Spieler immer im Blick zu haben und ihre Leistungsfähigkeit auf dem Maximum zu halten. Aktuell spielt für meine Arbeit auch das Coronavirus eine große Rolle. Der Verein ist ja auch für den Gesundheitsschutz der Spieler zuständig. Darunter fallen dann sämtliche Vorkehrungen gegen das Virus, etwa regelmäßige Tests bei den Spielern, die ich durchführe.“
Professionelle Strukturen
„Der gesamte Sportbetrieb hat sich in den vergangenen Jahren enorm professionalisiert. Die Strukturen, in denen wir heute arbeiten, sind mit denen von damals kaum noch vergleichbar. Das bedeutet einerseits eine Wertschätzung für unsere Arbeit als Mediziner. Andererseits ist die Erwartungshaltung an uns gestiegen. Aber das sehe ich positiv, denn es hilft auch uns, unsere bestmögliche Leistung abzurufen. Allerdings sind die Verletzungen nicht weniger, sondern allgemein im Leistungssport eher mehr geworden. Das liegt wiederum an der hohen Intensität des Profisports. Ohne eine gute medizinische Betreuung wären Verletzungen also noch viel häufiger. Dennoch ist es natürlich das Ziel, Verletzungen zu vermeiden. Das heißt: Ich behandle die Spieler nicht nur, sondern leiste auch viel Präventionsarbeit. Dabei gibt es viel Unterstützung von der VBG – zum Beispiel mit dem M-Arzt-Verfahren, das ein Engagement in der Prävention von Verletzungen des betreuten Sportvereins voraussetzt.“
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