
Wegbegleiterin: Yvonne Hagn hilft Menschen bei den Münchener Stadtwerken wieder in den Job.
„Die Rückkehr ist immer eine riesige Herausforderung“, sagt Yvonne Hagn, wenn sie ihren Beruf beschreibt. Sie arbeitet bei den Stadtwerken München als Disability-Managerin und kümmert sich darum, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach langer Krankheit oder schweren Unfällen an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren können. Wenn nach einem Unfall die körperliche Verfassung beeinträchtigt ist, gilt es, physische und psychische Schwierigkeiten zu meistern. „Es ist wichtig, dass wir bei der betrieblichen Eingliederung ein Auge für alle möglichen Barrieren bei der Rückkehr haben und darauf reagieren können – von der Anpassung der Arbeitszeiten bis hin zum Umbau des Büros.“
Wozu noch einmal an die Hochschule?
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bietet mit dem berufsbegleitenden Studium „Prävention und Employability“ ein Weiterbildungsprogramm für das betriebliche Gesundheitsmanagement und das berufliche Eingliederungsmanagement. Beides nützliche Inhalte für Yvonne Hagn, die das Studium 2018 erfolgreich abschloss.
Von dem Studienangebot fühlte sie sich direkt angesprochen. „Schon der Name klang für mich vielversprechend“, so Hagn, „denn in meinem Arbeitsalltag ist die Prävention elementar.“ Da das Studium berufsbegleitend abläuft und die Anwesenheit erfordert, ist eine Absprache mit der oder dem Vorgesetzten wichtig. Hagn: „Mein Arbeitgeber hat mich etwa für die Präsenzblöcke bei vollem Gehalt freigestellt.“ Denn nicht nur Yvonne Hagn profitiert von der Bildungsmöglichkeit, sondern auch ihr Betrieb. „Bei den Stadtwerken München wird viel Wert auf Gesundheit und Prävention gelegt. Da hat niemand an dem Sinn des Studiums gezweifelt“, erzählt Hagn.
Bis hinter die Kulissen der Semperoper
Das Studium ist in fünf Module mit insgesamt 450 Stunden unterteilt. „Die zehn Monate waren anstrengend, aber durchaus zumutbar“, erklärt Hagn rückblickend. „Zunächst war es ungewohnt, wieder an Seminaren teilzunehmen. Aber ich habe mich schnell an die Abläufe gewöhnt.“ Das Weiterbildungsprogramm besteht sowohl aus Präsenzzeiten in Blöcken als auch aus Lerneinheiten im Fern- und Selbststudium. „Insgesamt war es eine gute Mischung aus theoretischem Input und spannenden Beispielen aus der Praxis“, berichtet Hagn. „Einmal waren wir in der Semperoper in Dresden und haben uns dort hinter den Kulissen angeschaut, wie die Arbeitssicherheit der Bühnenarbeiter in schwindelerregenden Höhen aussieht.“
Am Ende des Studiums nehmen die Studierenden dann nicht nur das Zertifikat mit in ihre Betriebe, sondern auch theoretische und praktische Erkenntnisse aus den Modulen. „Wir haben gerade den konkreten Fall eines Kollegen, der nach einem schweren Sportunfall querschnittsgelähmt ist. Da schießen mir sofort alle möglichen Fragen durch den Kopf: Wie muss das Büro ausgestattet sein? Kann er mit dem ÖPNV zur Arbeit kommen?“, sagt Yvonne Hagn. „Das Studium hat meinen Horizont erweitert. Gerade im Bereich Barrierefreiheit konnte ich ein intensiveres Verständnis entwickeln, das sich nun im Alltag bezahlt macht.“
Wer wird gefördert?
Die VBG fördert die Teilnahme am Studium, wenn …
- Sie bei einem Mitgliedsunternehmen der VBG beschäftigt sind.
- Sie in dem Unternehmen mit den Aufgaben Prävention und Erste Hilfe betraut sind.
- Sie in der Personalabteilung, der für den Arbeitsschutz zuständigen Abteilung oder im betrieblichen Gesundheits- oder Eingliederungsmanagement tätig sind.
- Sie im Handlungsfeld Prävention und betriebliche Beschäftigungssicherung innerbetrieblich beraten.
- in Ihrem Unternehmen eine interne Präventionsberatung erforderlich ist.
- Sie das weiterbildende Studium „Prävention und Employability“ erfolgreich abschließen.
Weitere Infos finden Sie hier.
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