
Vor wenigen Jahren erschütterte ein tragischer Unfall die Veranstaltungstechnik-Branche: Ein Rigger stürzte aus dem Dach und fiel auf eine Person, die in der Folge ihren Verletzungen erlag. Ein Einzelfall zwar, doch er hob eine Besonderheit der Branche hervor: Generell passieren wenig Unfälle – doch wenn, dann sind sie meist dramatisch. Der Grundsatz „Jeder Unfall ist einer zu viel“ hat hier also ein besonders hohes Gewicht.
Mitten ins Gehirn

Mehr zu „Lock it!“ lesen Sie hier: www.vbg.de/rigging
Die VBG setzt daher auf intensive Prävention und schickt nun die eigens entwickelte Rigging-Kampagne „Lock it!“ in die Neuauflage. 2010 wurde sie zusammen mit der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft (DTHG) und dem Verband für Medien und Veranstaltungstechnik e.V. (VPLT) entwickelt. Ziel war es, die Wichtigkeit gewisser Sicherheitsregeln für die Arbeit am Rigg ins Gedächtnis zu rufen – und dort zu verankern. Die Akzeptanz ist gut, was laut Johannes Heinz daran liegt, dass kein Zeigefinger erhoben wird. „Wir erinnern eher partnerschaftlich an die Absicherung und benutzen dafür eine deutliche Sprache, die in der Zielgruppe gut ankommt“, sagt der Leiter des Präventionsfeldes „Bühnen und Studios“. Damit dies gelingt, bezieht die VBG stets professionelle Rigger in die Kampagnenentwicklung mit ein, wie jetzt John van Look. Mit den direkten Inputs aus der Praxis wird unter anderem sichergestellt, dass sich die konkreten Präventionstipps mit den Herausforderungen des Arbeitsalltags decken.
Ein Job mit Haken
Gemeint sind damit die „Rigging High Five“ – fünf Hinweise, die für das Kampagnen-Comeback zusammengestellt wurden und zur Reflektion über das eigene Tun anregen. Allen voran steht der Tipp „Sorgfältige Vorbereitung statt husch, husch“. Er greift gleich zwei wesentliche Unfallrisiken auf: „Rigger baden oft aus, was Organisatoren fehlplanen“, berichtet Johannes Heinz, „und dadurch entsteht zusätzlicher Zeitdruck, der auch generell einen der Hauptgründe für Unfälle darstellt.“ Hier kann sich nur jeder immer wieder selbst ermahnen, trotz eines drängenden Zeitplans, auf sich selbst und andere zu achten. Denn, so verkündet es auch der Slogan der Kampagne: Der Job des Riggers hat einen Haken. Man muss ihn nur schließen.
Rigging High Five
1 Think:
Sorgfältige Vorbereitung statt husch, husch
2 Check:
Rettung planen statt verdrängen
3 Reflect:
Wirklich können statt nur wollen
4 Watch:
Miteinander statt übereinander
5 Lock:
PSA statt oben ohne
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