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Marius Gerwinn (links) vom Start-up fileee und Andreas Klug (rechts) vom Mittelständler  ITyX haben eine gemeinsame Vision.
Foto: VBG/Pierre Mandt

KooperationZusammen wachsen

Zu zweit entwickelt man sich besser als allein: Das Start-up fileee und das erfahrene Software-Unternehmen ITyX haben sich zusammengeschlossen, um voneinander zu profitieren. Hier erzählen sie über ihren gemeinsamen Werdegang.

Mit fileee haben wir einen digitalen Assis­­tenten erschaffen, der den zeit­auf­­wendigen und allgemein lästigen Papier­kram komplett automatisiert über­nimmt“, ­sagt Marius Gerwinn, CEO und Gründer von fileee. Der kunden­orientierte Ansatz, den ­Gerwinn mit Kommilitonen in einem Hoch­schul­projekt entwickelt hat, stieß schnell auf positive Resonanz. Heute kümmert sich ein Team von über 20 Mit­arbeitern um das Produkt­portfolio von fileee. Zum Beispiel um die App fileee und die „fileeeBox“, mit dem die Nutzer ihre Dokumente digital erfassen und intelligent verarbeiten können. Darauf aufbauend gibt es die „filee C2B Platform“, die zwischen Unter­nehmen, Mit­arbeitenden und End­kunden einen vernetzten digitalen Austausch von Informationen und Dokumenten erlaubt. Wenig über­raschend zählen zu den größten Kunden vor allem Banken und Versicherungen, die natur­­gemäß ein hohes Aufkommen an Dokumenten­wechseln haben.

Kapital plus Expertise

Hinter der Erfolgs­geschichte von fileee steckt jedoch nicht nur eine gute Idee, sondern auch noch ein anderes Unter­nehmen. Seit 2014 hält der Software-Mittel­ständler ITyX aus Köln die Mehr­heit an fileee. „Wir waren damals ganz klassisch auf der Suche nach Risiko­kapital“, erklärt Gerwinn. Folglich war der 31-Jährige in den ersten Jahren nach der Gründung viel auf Events und bei Wett­bewerben unterwegs, um ein Netz­werk zu spannen und sein Start-up bekannt zu machen. „Am Rande eines Wett­bewerbs, bei dem wir den ersten Platz machten, kam dann der erste Kontakt zu ITyX zustande“, sagt Gerwinn. Andreas Klug, Chief Marketing Officer von ITyX Solutions, erinnert sich an den Moment: „Dem Marius hat man direkt seine junge, frische Mentalität angesehen auf der Bühne.“ Dass der Kontakt schnell intensiver wurde, lag auch daran, dass ITyX als Soft­ware­unter­nehmen seit seiner Gründung 1996 einen ähnlichen Werde­gang hinter sich hat. „Wir haben uns in der Kooperation als große Schwester verstanden, die fileee best­möglich unterstützt“, so Klug. „Trotz­dem sollte die kleine Schwester eigen­ständig weiter­arbeiten und von ihrem Start-up-Charakter nichts einbüßen.“ Profitieren konnte fileee dabei nicht nur von der finanziellen Unter­stützung, sondern auch von der Expertise der Partnerin. 

„ITyX ist im Bereich künstliche Intelligenz ein Pionier auf dem deutschen Markt – und das seit Jahr­zehnten“, sagt Gerwinn. „Um die Prozesse unseres Produkts maximal zu automatisieren und zu digitalisieren, war der Einsatz von KI notwendig.“

Zwei Gewinner

Im Gegenzug eröffnete sich mit dem kunden­orientierten Ansatz für ITyX ein neues Geschäfts­modell. „Heute passiert alles digital“, meint Klug, „da müssen wir aufpassen, dass wir Prozesse nicht nur aus Sicht des Unter­nehmens begreifen, sondern immer am Menschen dran­bleiben.“ Ohne Kooperation wäre es wahr­scheinlich gar nicht erst so weit gekommen. „Gerade die ersten Jahre unseres Start-ups waren finanziell schwierig“, so Gerwinn, „die Betei­ligung der ITyX hat uns in sichere Gewässer geschifft.“ Klug ergänzt: „Für die Entwicklung einer solchen Idee hätten uns schlicht und einfach die Ressourcen gefehlt – es war also für beide eine Win-win-Situation.“

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