
Mit fileee haben wir einen digitalen Assistenten erschaffen, der den zeitaufwendigen und allgemein lästigen Papierkram komplett automatisiert übernimmt“, sagt Marius Gerwinn, CEO und Gründer von fileee. Der kundenorientierte Ansatz, den Gerwinn mit Kommilitonen in einem Hochschulprojekt entwickelt hat, stieß schnell auf positive Resonanz. Heute kümmert sich ein Team von über 20 Mitarbeitern um das Produktportfolio von fileee. Zum Beispiel um die App fileee und die „fileeeBox“, mit dem die Nutzer ihre Dokumente digital erfassen und intelligent verarbeiten können. Darauf aufbauend gibt es die „filee C2B Platform“, die zwischen Unternehmen, Mitarbeitenden und Endkunden einen vernetzten digitalen Austausch von Informationen und Dokumenten erlaubt. Wenig überraschend zählen zu den größten Kunden vor allem Banken und Versicherungen, die naturgemäß ein hohes Aufkommen an Dokumentenwechseln haben.
Kapital plus Expertise
Hinter der Erfolgsgeschichte von fileee steckt jedoch nicht nur eine gute Idee, sondern auch noch ein anderes Unternehmen. Seit 2014 hält der Software-Mittelständler ITyX aus Köln die Mehrheit an fileee. „Wir waren damals ganz klassisch auf der Suche nach Risikokapital“, erklärt Gerwinn. Folglich war der 31-Jährige in den ersten Jahren nach der Gründung viel auf Events und bei Wettbewerben unterwegs, um ein Netzwerk zu spannen und sein Start-up bekannt zu machen. „Am Rande eines Wettbewerbs, bei dem wir den ersten Platz machten, kam dann der erste Kontakt zu ITyX zustande“, sagt Gerwinn. Andreas Klug, Chief Marketing Officer von ITyX Solutions, erinnert sich an den Moment: „Dem Marius hat man direkt seine junge, frische Mentalität angesehen auf der Bühne.“ Dass der Kontakt schnell intensiver wurde, lag auch daran, dass ITyX als Softwareunternehmen seit seiner Gründung 1996 einen ähnlichen Werdegang hinter sich hat. „Wir haben uns in der Kooperation als große Schwester verstanden, die fileee bestmöglich unterstützt“, so Klug. „Trotzdem sollte die kleine Schwester eigenständig weiterarbeiten und von ihrem Start-up-Charakter nichts einbüßen.“ Profitieren konnte fileee dabei nicht nur von der finanziellen Unterstützung, sondern auch von der Expertise der Partnerin.


„ITyX ist im Bereich künstliche Intelligenz ein Pionier auf dem deutschen Markt – und das seit Jahrzehnten“, sagt Gerwinn. „Um die Prozesse unseres Produkts maximal zu automatisieren und zu digitalisieren, war der Einsatz von KI notwendig.“
Zwei Gewinner
Im Gegenzug eröffnete sich mit dem kundenorientierten Ansatz für ITyX ein neues Geschäftsmodell. „Heute passiert alles digital“, meint Klug, „da müssen wir aufpassen, dass wir Prozesse nicht nur aus Sicht des Unternehmens begreifen, sondern immer am Menschen dranbleiben.“ Ohne Kooperation wäre es wahrscheinlich gar nicht erst so weit gekommen. „Gerade die ersten Jahre unseres Start-ups waren finanziell schwierig“, so Gerwinn, „die Beteiligung der ITyX hat uns in sichere Gewässer geschifft.“ Klug ergänzt: „Für die Entwicklung einer solchen Idee hätten uns schlicht und einfach die Ressourcen gefehlt – es war also für beide eine Win-win-Situation.“
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