
Sankt Wendel im Saarland sieht auf den ersten Blick nicht unbedingt wie die Heimat eines Start-ups aus: eine Kleinstadt zwischen Wäldern, Feldern und Wiesen. Doch hier ist FoodGenius ansässig – ein digitaler Logistikanbieter für die Gastronomie. Die Inhaberfamilie Maurer bewohnt ein modernes Fachwerkhaus aus Glas mit Rundumblick ins Grüne. Das Souterrain beherbergt die Arbeitsplätze des zehnköpfigen Teams. Zum Start-up gehören zwei Büroräume, eine Computermanufaktur mit 3-D-Drucker und Elektroautos für den Außendienst – Innovation pur im beschaulichen Saarland.
Doch bei der systematischen Arbeitssicherheit und Gesundheitsvorsorge hatte das junge IT-Unternehmen bis vor Kurzem noch Nachholbedarf. Dies stellte sich bei einer Überprüfung durch das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz heraus. „Wir engagieren uns zwar sehr für die Gesundheit der Beschäftigten, aber einige Vorschriften waren mir noch unbekannt“, räumt Simone Maurer ein. Die Mittdreißigerin ist eigentlich Lehrerin im Hauptberuf, daneben ist sie Prokuristin im Start-up ihres Mannes und managt dort die Buchhaltung und Arbeitsorganisation. Arbeitssicherheit und Gesundheit fallen in ihren Aufgabenbereich. „Das Landesamt wies mich darauf hin, dass das Unternehmen eine Gefährdungsbeurteilung durchführen und die sicherheitstechnische und betriebsärztliche Betreuung organisieren muss“, erzählt die Saarländerin. „Da ich nicht wusste, wie ich diese Pflichten erfüllen kann, gab mir der Prüfer freundlicherweise einen Tipp: Fragen Sie am besten bei Ihrer Berufsgenossenschaft nach!“
Nach der Prüfung durch das Landesamt machte sich Simone Maurer zunächst Sorgen. Sie rechnete damit, dass hohe Kosten und ein großer Arbeitsaufwand auf das kleine Unternehmen zukommen. Um Rat einzuholen, rief sie die Bezirksverwaltung der VBG an – und erhielt einen nützlichen Hinweis: Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten können die Kompetenzzentrenbetreuung der VBG in Anspruch nehmen. Mit dieser Hilfe können sie die Bestimmungen der DGUV Vorschrift 2 zur Arbeitssicherheit und Gesundheitsvorsorge unkompliziert erfüllen. Der Service ist im Mitgliedsbeitrag inbegriffen. Die Start-up-Managerin zeigt sich daraufhin sehr erleichtert. „Bisher hatte ich die VBG nur als Kostenfaktor wahrgenommen, weil einmal im Jahr die Versicherungsbeiträge abgebucht werden. Mir war nicht bekannt, dass die VBG ihren Mitgliedsunternehmen so gute Serviceleistungen bietet.“
Schlau gemacht
Um die Kompetenzzentrenbetreuung der VBG zu nutzen, meldete Simone Maurer FoodGenius online beim KPZ-Portal an. Mithilfe der dort angebotenen Module zum Selbstlernen eignete sie sich das branchenspezifische und übergreifende Grundwissen zur Arbeitssicherheit an.
Die Module sind übersichtlich und verständlich aufgebaut“, sagt Simone Maurer anerkennend. Als hauptberufliche Lehrerin hat sie für gut gemachte Schulungsmaterialien einen Kennerblick. Anschließend überprüfte die FoodGenius-Prokuristin im PRAXIS-CHECK, welche Präventionsmaßnahmen das Unternehmen bereits umgesetzt hat beziehungsweise noch ergänzen muss. Der PRAXIS-CHECK dient zugleich als Gefährdungsbeurteilung. Nach erfolgreichem Abschluss druckte Simone Maurer einen entsprechenden Nachweis gegenüber Behörden aus. Nun kann FoodGenius auch jederzeit die kostenfreie KPZ-Hotline nutzen: Die Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit beraten telefonisch zu allen Fragen der Prävention und geben Informationen, wann eine Vor-Ort-Betreuung notwendig wird. „Dank der Kompetenzzentrenbetreuung ist FoodGenius nun bei der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz gut aufgestellt, und wir haben auch die entsprechende Rechtssicherheit“, fasst Simone Maurer zufrieden zusammen.
Abläufe optimiert
Ihr neues Wissen über mögliche Gefährdungen und Präventionsmaßnahmen brachte sie ein, um die Arbeitsabläufe im Start-up weiter zu optimieren. Zur Förderung der Work-Life-Balance ermöglicht FoodGenius gleitende Arbeitszeiten. Ein Onlinesystem für die Auftragsannahme und den Kundensupport reduziert Stress und Lärmbelastung durch Telefonanrufe. Besonderes Augenmerk legt das Unternehmen auf die Ergonomie. „Jeder Mitarbeiter konnte seinen Computerarbeitsplatz nach individuellen Bedürfnissen einrichten“, erzählt Simone Maurer. Bei künftigen Veränderungen der Arbeitsorganisation will sie von Anfang an die Fachkompetenz der VBG zurate ziehen. Auf ihrer To-do-Liste stehen der Besuch eines VBG-Seminars und ein Fahrsicherheitstraining für die Beschäftigten. Innovation und Gesundheitsvorsorge gehen im saarländischen Fami-lienunternehmen Hand in Hand.
UNTERSTÜTZUNG FÜR UNTERNEHMEN
Die Kompetenzzentrenbetreuung unterstützt Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten bei der Gestaltung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes.
MEHR INFORMATIONEN: kpz-portal.vbg.de
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