
1. Grenzenlos und temporeich

Die Flexibilisierung der Arbeit bietet viele Freiräume. Homeoffice und mobile Geräte ermöglichen es, an fast jedem Ort zu fast jeder Zeit zu arbeiten – auch im Urlaub. Die negative Seite der Verschränkung von Freizeit und Job: Wird zugunsten der Arbeit auf Pausen und Erholungsphasen verzichtet, leidet die Gesundheit. Auch ein sehr hohes Arbeitstempo kann schaden. Intensiv und temporeich arbeitende Leute verzichten – auch aus Zeitgründen – auf den Austausch und die gegenseitige Unterstützung im Team. Ein deutliches Warnsignal!
Was Beschäftigte gegen das Ausdehnen der Arbeitszeit tun können, erklärt VBG-Arbeitspsychologin Elisa Bradtke im Praxistipp der Serie zur „Interessierten Selbstgefährdung“. In diesem Tipp erläutert sie die Wichtigkeit von Pausen.
2. Qualität im Sinkflug

Wer aufgrund des hohen Pensums beginnt, Abstriche bei der Arbeitsqualität zu machen, reduziert zwar kurzfristig den Druck, muss mittelfristig jedoch mit negativen Konsequenzen rechnen. Wird der Qualitätsanspruch an die eigene Arbeit unterlaufen, kann die Psyche leiden. Unzufriedene Kunden und Vorgesetzte werden billigend in Kauf genommen. Ein Verhalten, das es zu vermeiden gilt. Ziele sollten so gesetzt sein, dass sie in der vorgegebenen Zeit bei guter Qualität zu erreichen sind.
Und wie setzt man das durch? VBG-Arbeitspsychologin Elisa Bradtke erklärt es im Praxistipp.
3. Krank am Schreibtisch

„Präsentismus“ ist der Fachbegriff für ein Phänomen, das in vielen Büros Realität geworden ist. Beschäftigte arbeiten trotz Krankheit oder verzichten zugunsten der Arbeit auf eine ausreichende Regeneration. Ein Risiko für alle Beteiligten: Arbeitsqualität und Gesundheit der oder des Betroffenen leiden, das Unfallrisiko am Arbeitsplatz steigt. Führungskräfte sollten ihren Beschäftigten ein Vorbild sein, selbst nicht krank zur Arbeit erscheinen und Präsentismus nicht akzeptieren.
Wie schafft man den Sprung aus der Theorie in die Praxis?
4. Problematischer Konsum

Ein Energydrink in der Mittagspause, ein Glas Rotwein zur Entspannung nach Feierabend – wer aufgrund einer zu hohen Arbeitsbelastung regelmäßig stimulierende oder entspannende Substanzen wie etwa Alkohol, Medikamente oder Aufputschmittel konsumiert, ist langfristig suchtgefährdet und stellt zudem ein Sicherheitsrisiko am Arbeitsplatz dar. Führungskräfte und Kolleginnen beziehungsweise Kollegen sollten ein vertrauliches Gespräch mit Betroffenen suchen und sie auf wahrgenommene Veränderungen ansprechen.
Prävention entscheidet! Wie Führungskräfte handeln können, bevor ein Problem entsteht, erläutert Elisa Bradtke hier. Plus: Strategien für gesunde Erholung.
5. Gefahrenzone Arbeitsplatz

Umgehen Angestellte regelmäßig Sicherheits- und Schutzstandards, obwohl ihnen die Regelungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz bekannt sind, kann es zur Gefährdung der eigenen Gesundheit oder der Gesundheit anderer kommen. Hier müssen Vorgesetzte handeln und gegebenenfalls disziplinarische Maßnahmen ergreifen.
Wie beugt man vor? VBG-Arbeitspsychologin Elisa Bradtke gibt Tipps.
6. Folgenreiches Vortäuschen

Trotz Überlastung suggerieren manche Betroffene weiterhin eine hohe Leistungsfähigkeit. Sie übernehmen zusätzliche Arbeitsaufgaben, machen beschönigende Angaben zu Projektständen, um die eigene Überforderung zu vertuschen. Ein Verhalten, das den Druck zwar kurzfristig reduziert, langfristig jedoch der eigenen Gesundheit und dem beruflichen Erfolg schadet.
Wie man mit dem sogenannten „Faking“ umgeht, erläutert VBG-Arbeitspsychologin Elisa Bradtke hier.

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Laden Sie sich das Poster „Achtung, Gesundheit“ zur Interessierten Selbstgefährdung hier herunter.

Die Arbeitswelt im Umbruch verlangt nach neuen Ansätzen, um Gesundheit und Motivation der Beschäftigten mit betrieblichen Notwendigkeiten sinnvoll zu vereinen. Das Projekt „Mitdenken 4.0 – Neue Präventionsansätze für Arbeitsprozesse in der Büro- und Wissensarbeit“ forscht hier an Lösungen.

Weitere Infos zum Thema finden Sie in der VBG-Broschüre „Führen durch Ziele. Chancen und Risiken indirekter Steuerung“
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