
SARS-CoV-2
Seit dem 11. Februar 2020 trägt das neuartige Coronavirus, das im Dezember 2019 in China ausgebrochen ist und vorläufig mit „2019-nCoV“ bezeichnet wurde, einen neuen Namen: SARS-CoV-2. Das Akronym „SARS“ steht hierbei für „severe acute respiratory syndrome“, zu Deutsch „schweres akutes respiratorisches Syndrom“.
COVID-19
Die Erkrankung, welche durch SARS-CoV-2 ausgelöst wird, wird mit COVID-19 bezeichnet („Coronavirus Disease 2019“, also „Coronavirus-Krankheit 2019“). Die Zahl 19 steht für 2019, also das Jahr, in dem die Krankheit ausgebrochen und bekannt geworden ist.
Coronaviren
Coronaviren sind eine große Familie von Viren, die erstmals Mitte der 1960er-Jahre identifiziert wurden und bei Tieren und Menschen Krankheiten verursachen können. Beim Menschen sind mehrere Coronaviren dafür bekannt, dass sie Atemwegsinfektionen verursachen, die von einer Erkältung bis hin zu schwereren Krankheiten wie dem Mittleren-Osten-Atmungssyndrom (MERS) und dem schweren akuten Atemwegssyndrom (SARS) reichen. Das jüngst entdeckte Coronavirus verursacht die Krankheit COVID-19.
Epidemie
Der Begriff Epidemie steht für das vermehrte Auftreten einer Krankheit in einem örtlich und zeitlich begrenzten Rahmen. Ein Beispiel für eine Epidemie ist Ebola in den Jahren 2014 bis 2016 in mehreren Staaten Westafrikas.
Pandemie
Verbreitet sich eine Krankheit über Länder und Kontinente hinweg, spricht man von einer Pandemie. „Eine Pandemie bezeichnet eine weltweite Epidemie“, heißt es beim Robert-Koch-Institut (RKI). Beispiele für Pandemien waren zuletzt die Atemwegserkrankung SARS (ebenfalls ein Coronavirus und mit SARS-CoV-2 verwandt, siehe unten) und die Schweinegrippe. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) legt fest, wann aus einer Epidemie eine Pandemie wird. Die WHO hat die Coronavirus-Situation erst am 11. März 2020 auf eine Pandemie hochgestuft.
Latenzzeit
Die Latenzzeit umfasst den Zeitraum zwischen dem Tag, an dem die Person dem Virus ausgesetzt war (Exposition) und sich angesteckt hat, und dem Zeitpunkt, an dem die angesteckte Person infektiös wird, also weitere Menschen anstecken könnte.
Infektiosität
Die Infektiosität umfasst den Zeitraum, in dem ein Infizierter bzw. eine Infizierte ansteckend ist. Eine Infektiosität liegt vor, wenn sich das aus Abstrichen gewonnene Virus in Zellkultur vermehren kann. Dieser Zeitraum startet rein theoretisch mit dem Ende der Latenzzeit (siehe Latenzzeit).
Reproduktionszeit
Am Anfang einer Pandemie gibt es den Startwert R0, der beschreibt, wie viele Menschen eine Infizierte oder ein Infizierter im Mittel ansteckt, wenn es noch keine Immunität in der Bevölkerung gibt, noch kein Impfstoff verfügbar ist und noch keine Infektionsschutzmaßnahmen getroffen wurden. Bei dem Coronavirus lag der R0-Wert zwischen 2,4 und 3,3. Das heißt, jede und jeder Infizierte hat im Mittel etwas mehr als zwei bis etwas mehr als drei Personen angesteckt. Ohne Gegenmaßnahmen würde die Zahl der Infektionen rasch exponentiell ansteigen. Durch Infektionsschutzmaßnahmen lässt sich die Reproduktionszahl verringern. Es gilt: wenn R größer 1, dann steigende Anzahl täglicher Neuinfektionen; wenn R gleich 1, dann konstante Anzahl täglicher Neuinfektionen; wenn R kleiner 1, dann sinkende Anzahl täglicher Neuinfektionen.
Herdenimmunität
Mit Herdenimmunität bezeichnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Immunität eines so großen Prozentsatzes der Bevölkerung nach einer Infektionswelle, dass die weitere Ausbreitung der Krankheit zum Erliegen kommt. Rein rechnerisch müssten sich in Deutschland etwa zwei Drittel der Bevölkerung – also knapp 56 Millionen Menschen – mit SARS-CoV-2 infizieren, bevor genügend Menschen immun wären, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu stoppen.
Quellen der Definitionen: Robert-Koch-Institut: Steckbrief Coronavirus; Science Media Center: Verlauf von COVID-19 und kritische Abschnitte der Infektion; WHO: Q&A on coronaviruses; Charité Berlin: FAQ-Liste zu SARS-CoV-2; Bundesministerium für Gesundheit: „Zusammen gegen Corona“.
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